Wenn schon eine Wrestling-Liga wie die WWE als Produzent von Filmen zeichnet, kann uns eigentlich nur Böses erwarten und das bestätigt sich nach reichlich ausgelutschten 81 Minuten „See No Evil“, einem Film, der mit dem Pfund wuchert, den recht berühmten Wrestler „Kane“ als Bösling vorführen zu können.
Selbiger meuchelt gleich zu Beginn einen Polizisten und axt einem anderen den Arm ab (der Effekt des abgetrennten Arms setzt dann auch gleich qualitative Zeichen für den Rest des Streifens), bekommt eine Kugel durch den Kopf (was Killer von heute natürlich nicht stoppt) und geht stiften, nachdem er diversen Opfern die Augen herausgefingert hat.
In der Folge wird der Arm wieder angetackert und wie es der unglaubliche Zufall will, ist der leicht angegriffene Bulle bald als Jugendstrafvollzugsaufseher damit beschäftigt, gut gemischten Delinquenten die Säuberungsaktion eines gigantischen verfallenen Hotels aufzudrücken, auf das es einen Monat Haftverkürzung gäbe.
Natürlich ist der hünenhafte Finsterling in dem labyrinthartigen Gemäuer unterwegs und nutzt die vielen Geheimräume und durchlässigen Spiegel zum Ausbaldowern seiner nächsten Opfer…
Der Film besteht also nach reißbrettartiger Figurenzeichnung und obligatorischer Duschszene aus dem üblichen 10-kleine-Häftlinge-Bodycount, wobei der vorher halbwegs ordentlich eingeführte Polizist beinahe als Erster dran glauben muß, obwohl der Film uns vorher so etwas wie eine Rachegeschichte andienen will.
Anstatt aus dem Riesenkasten von Hotel etwas zu machen, fällt Ex-Pornoregisseur Gregory Dark nichts Besseres ein, als schnöde Vorbilder zu kopieren und junge Leute nieder zu metzeln, wobei die ausgerissenen Augen für die meisten Ekeleffekte sorgen.
„Kane“ spielt dabei nach Kräften einen von seiner religiös verbrämten Haß-Mutti zerquälten Giganten, der seine Opfer zum Glück immer nach Kräften gegen die Türeinfassungen deppert, damit sie mit Kreischen aufhören, wofür wir alle sehr dankbar sind.
Wem der Plot wie eine Slashervariante von „Psycho“, gemischt mit einem Hauch „Friday the 13th“ vorkommt, wird noch viele nette Parallelen entdecken, nur eben kaum etwas von Interesse.
Einen Hauch von Ironie verzeichne ich immerhin bei der Tierschützerin, die aus dem 7.Stock gekippt wird und dann scherbengespickt durchs Atrium hängt, um dort von streunenden Hunden weggesnackt zu werden, aber ansonsten ist das wieder mal „Killing by Numbers“, wobei man ausnahmsweise mal das größte Arschloch am Leben lässt. Innovation ist eben alles.
Splatterfreunde werden es vor Aufregung kaum halten können, aber weder Spannungsbogen noch Atmo sind zur Genüge vorhanden, stattdessen halt alles, was der Anspruchslose sich wohl an (Nicht-)Qualität erwartet: ausgesucht hübsche Knastmädels, Duschen, Fummeln und natürlich ein Tütchen kiffen, dann kommt auch schon der böse Onkel mit dem Haken an der Kette.
Für Freaks bestimmt ein ultrastabiler Streifen, wer es auf Spannung und Suspense zum Splatter anlegt, kann sein Geld hier auch sparen. (3/10)