Review

Nach dem meiner Meinung nach total verkorsten Stay Alive hat sich nun auch meine zweite Horrorhoffnung See no Evil als aller höchstens Durchschnitt erwiesen. See no Evil beschreibt ziemlich dumpf, was aus einem Jungen mit schlechter Kindheit werden kann. Wenn sich jeder Mensch so verhalten würde, gäbe es sicherlich bald keine Menschen mehr ;). Als Chance auf Besserung wird einigen Gefangenen angeboten, sich in einem schon lange ausrangierten Hotel als Aufräumdienst zu versuchen um damit ihre Strafe zu lindern. Die Kriminellen bestehen in gleichen Teilen aus Männern und Frauen, was ebenfalls zu einer Besserung der Verhalten führen soll. Dummerweise weiß keiner der Personen, dass sich der Massenmörder Jacob Goodnight ebenfalls in dem verlassenen Hotel befindet und nur darauf wartet, dass sich die Gruppe trennt.

Größtes Highlight im Film ist wohl die imposante Präsenz des Bösen, welches Glen Jacobs aka KANE ausstrahlt. Selten habe ich einen so passenden und bedrohlichen Mann als Killer in einem Slasher/Horror Film gesehen. Wenn dieser Hüne kurz davor steht jemanden umzubringen, das lässt einen schon auf eine Weise staunen, wie es selten ein Film geschafft hat. Im Gegensatz dazu stehen wie so häufig Charaktere bzw deren Schauspieler, welche eigentlich nur als Kanonenfutter dienen. Auch in See no Evil ist dieses Prinzip wieder zu deutlich an den Tag gelegt worden. Kaum eine Person kann auf irgendeine Art Gefühle beim Zuschauer entwickeln. Man fühlt nicht mit, wenn jemand getötet wird und ansonsten ist es dem Zuschauer auch ziemlich egal, was mit den Charakteren passiert. Man wünscht sich schon fast, dass alle von Kane gemoscht werden. Leider ist auch hier wieder keine Neuerung zu anderen Horror-Filmen zu erkennen.

Was eigentlich zu den wichtigsten Szenen eines solchen Films zählen sollte, kann in See no Evil kein bisschen überzeugen, nämlich die Tötungsszenarios. Hier sind alle nach dem Schema "Haken werf, vor eine Mauer knallen, Augen rausnehmen". Gerade hier hatte ich auf Grund einiger Reviews auf etwas mehr, etwas härtere Szenen gehofft, ohne dass ich jetzt sagen will, dass See no Evil nicht hart wäre. Gore-Freunde werden sicherlich auch hier wieder ihre Freude haben, jedoch sollte die Abwechslung selbst hartnäckigsten Fans zu denken geben. Wenn schon die Geschichte nicht von hohem Niveau ist, dann dürfte man doch wenigstens von den Splatterszenen einiges erwarten.

Apropos Story. Diese ist meiner Meinung nach einfach nur ein schlechter Scherz. Ein kleiner Junge, der durch und durch gepeinigt wird soll zu einem Hünen wie Kane mutieren, das will ich sehen. Und auch die Motivation am Töten wird nur halbherzig Behandelt. Warum Jacob Frauen tötet wird zwar hier und da erklärt, aber warum bringt er immer wieder Männer um? Wenn ein Film versucht etwas zu erklären, dann sollte er das bitte auch ganz tun.

Zu guterletzt will ich noch auf das absolut unzureichende Ende hinweisen. Jeder der sich ein Grande Finale herbeisehnt, wird gnadenlos enttäuscht. Wie schon erwähnt, meine Hoffnung lag in einem Ende, in dem Jacob alle umbringt, aber sowas war, gebe ich zu, sehr utopisch. Aber schon sind etwas mehr als 80 Minuten sind vorrüber muss der Bösewicht sterben, denn sonst wäre der Film ja zu lang(-weilig). Meine Meinung dazu: Lasst doch auch mal die Bösen gewinnen. In einem solchen Film wird euch das keiner übel nehmen!

See no Evil ist sehenswert auf Grund eines einzigen Schauspielers/Wrestlers. Er strahlt das pure Böse aus und passt daher wunderbar in dieses Szenario. Der Rest des Film ist allerdings nicht mal Mittelklasse, auch nicht im Genre selbst. Schwache Story, schwache Variation der Kills, schwache Schauspieler, das führt im allgemeinen zu einer schwachen Bewertung, so auch hier.

FAZIT: 3/10

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