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Zehn kleine Negerlein in einem verfallenen Hotel

Derzeit bekommen wir aus Übersee allerhand grobe Horrorfilme zu sehen; ganz in der Tradition der Schlitzerfilme aus den Achtzigern. Dabei handelt es sich zum einen um Remakes, denn dafür sind die Amerikaner ja bekannt…der schnelle Dollar ist so wirklich leicht verdient. Zum anderen aber sehen wir humorlose Horrorfilme, ganz wie dereinst, nur noch einen ziemlichen Tick brutaler, blutiger und in der Darstellung der Gewalt graphischer und sehr wenig zurückhaltend. Vor Jahren noch wären solche Filme im Zensurland Deutschland glattweg beschlagnahmt worden, aber Amazon und dem Internet sei Dank bekommt man als geneigter Fan mittlerweile alles zu sehen, was weltweit produziert wird. Angesichts der derzeitigen Debatte um die Verbote gewalthaltiger Computerspiele mag aber auch das nur noch eine Frage der Zeit sein…

Darum freuen wir uns, so lange es noch geht, über simpel gestrickte Rippergeschichten stark nach Schema. Hier nun werden acht jugendliche Straftäter im Rahmen eines Resozialisierungsprojekts in ein verfallenes Hotel gesteckt, um dieses wieder aufzumöbeln. Dumm nur, daß das Hotel keinesfalls leer steht, sondern vielmehr einen wahrlich irren – die Gründe liegen wie so oft in fehlerhafter Erziehung zur Zeit der Kindheit – Meuchelmörder beherbergt, der auch, so ganz nebenbei, Augen sammelt. Wir wissen ja, die sind das Fenster zur Seele. Mittendrin auch der Polizist, der den Mörder einst zur Strecke gebracht hat, doch das war nur ein kurzzeitiger Triumph. Und so kommt es, wie es in diesen Filmen immer kommt, nach und nach wird die Truppe dezimiert, ein kleiner Plottwist ist auch noch dabei, doch im wesentlichen geht es ums Meucheln. Blut und Morde halt…

Schnell den Mantel des Schweigens über das Drehbuch gebreitet, denn die Geschichte ist nun wirklich bar jeder Vernunft und strotzt vor Logikfehlern und Löchern. Auch die Darsteller sind Kanonenfutter, man wird wohl keinen der austauschbaren Jugendlichen in Erinnerung behalten. Dort hat höchstens der Wrestler Kane Platz, der den irren Killer höchst beeindruckend und furchterregend verkörpert. Lob auch der tristen und verfallenen Optik, ist zwar zumeist aus dem Rechner, aber gut gemacht – genau wie die Bluttaten, die nun wirklich höchst freudlos und derb daherkommen. Insgesamt ein typischer moderner Horror Film, präsentiert vom Label ihres Vertrauens, „Lionsgate“, das sich nach und nach einen Namen im Genre zu machen scheint. Kein Film für jedermann, auch schnell wieder durch andere zu ersetzen, aber in seiner Kompromißlosigkeit reichlich beeindruckend – 8/10.

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