Review

Hier ist er: „Live Feed“ der absolut oberkranke Gorehammer. Blutiger und härter als alles andere was Sie bisher in einem Film gesehen haben. So ähnlich steht es jedenfalls auf der Verpackung. Und als Filmfreund weiß man ja, dass man mit Aussagen dieser Güte lieber vorsichtig umgehen sollte.

Eine in Horrorfilmen so geliebte fünfer Konstellation tingelt angeblich durch Hong Kong und kriegt bald mächtig Ärger. Als sie nämlich ein speckiges Pornokino besuchen werden sie zur Belustigung eines Obergangsters zu Tode gefoltert.

Wer jetzt an „Hostel“ denkt, der liegt gar nicht mal so falsch. Auch wenn nach Aussagen des Regisseurs Ryan Nicholson sein Streifen schon weit vorher in der Mache war. Ist aber auch Latte. Folterfilmchen sind ja gerade hip und daher dürfte es den Gorehound freuen.

Größter Kritikpunkt des Films ist die ziemlich schlechte Umsetzung. Es handelt sich hierbei zwar um einen No-Budget Movie, aber auch in diesem Bereich hat man schon Besseres gesehen. Die Kulissen kommen recht lachhaft daher und durch die nervige Beleuchtung kann man teilweise nur schwer etwas erkennen. Dieser Effekt war sicherlich gewollt, denn dadurch kann man die ziemlich billig wirkenden Goreeinlagen etwas kaschieren.

Zwar geht es ziemlich hart zur Sache, überzeugen können die Blutspielereien aber eher nicht. Daher wirkt dann der fertige Film auch nicht wirklich so krass, wie es uns die gute Werbung weiß machen möchte. Abgeschwächt wird das Gezeigte zusätzlich noch durch die hölzern agierenden Schauspieler. Sympathie wird den ganzen Film über keine aufgebaut. Daher fiebert man mit den Jungs und Mädels auch nicht mit. In diesem Bereich hat „Hostel“ ganz klar die Nase vorn. Dort kann man sich immerhin teilweise mit den Leuten identifizieren und mitfiebern.

Ein weiterer Kritikpunkt des Films ist der katastrophale Schnitt. Da wird stümperhaft Szene an Szene geschnitten. Die Intention war es wohl, das Gezeigte spannender zu gestalten, indem man bei Folterungen zu einer anderen Szene schneidet und erst mal dort einige Minuten verbringt, bevor an die gleiche Stelle zurückgegangen wird. Das ging jedenfalls in die Hose. Schnittkunst sieht jedenfalls anders aus.

Fazit: Für die Gorefraktion vielleicht noch genießbar, insgesamt aber recht schlecht gemachtes Folterfilmchen, welches durch einige krasse Morde versucht zu schocken.

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