Review

Ich habe diesen Film im Rahmen des "Weekend Of Fear" Festivals im Manhattan Kino, Erlangen gesehen.

Zum Inhalt:

Alice und ihr Bruder Davide, zwei Geschwister, hausen in einem verwahrlosten Bauernhaus irgendwo am Land mitten in Italien. Ihre Freizeit bestreiten die beiden mit Sex und Gewalt. Sie entführen vorzugsweise weibliche Opfer und quälen sie zu Tode. Ganz nebenbei wird das ganze auf Video aufgezeichnet und zur gegenseitigen Erektion immer wieder angesehen. Dabei scheut sich das Geschwisterpaar auch nicht davor miteinander zu schlafen.
Davide hat in seiner Kindheit seine Seele verloren und kann seitdem nicht mehr lachen. Diese sucht er voller Verzweiflung in den Leichen seiner Opfer, getrieben von der Leidenschaftlichen Liebe zu seiner Schwester Alice und Alpträumen seiner Vergangenheit. Da taucht plötzlich der stigmatisierte Fremde Mirco auf, zu dem Davide mehr als eine nur körperliche Verbindung hat ...

zur Kritik:
harte Kost die uns Regisseur Ivan Zucon da vor's verwöhnte Auge setzt. Allerdings ist die Umsetzung mehr als dürftig. Zum einen hat mir nicht gefallen das es sich um eine Videoproduktion handelt. Dies sieht man sofort und das Ganze erhält dadurch einen recht billigen Touch. Zum anderen wird fast völlig auf Gore verzichtet. Sämtliche Splattereinlagen geschehen im Off. Der Zuschauer muß sich alleine mit Geräuschen und Andeutungen und hier und da ein paar Blutspritzern zufriedengeben. Dies trägt nicht gerade zur Atmosphäre des Films bei. Wobei diese nicht unbedingt schlecht ist. Es gab schon weit schlimmeres. Der Film soll zudem nicht als Splatterfilm, sondern eher als Terror und Folterfilm gesehen werden. Aber ganz ohne Gore funktioniert das nunmal nicht.
Der Soundtrack ist positiv zu erwähnen, die elektronischen Klänge stammen zwar komplett aus dem PC, passen aber sehr gut zu der dreckigen Atmosphäre des Films. Die Schauspieler machen ihre Sache recht gut und können ihre Rolle überzeugend rüberbringen. Allerdings bietet die Story zu wenig Spannung und ist zudem recht verwirrend umgesetzt. Auch hier setzt Zucon wieder auf Vorlagen von H.P. Lovecraft. Positiv zu erwähnen sind auch noch die Erotikszenen in denen Davide recht fleißig mit Alice zu gange ist, was allerdings nicht gerade zum Spannungsaufbau des Films beiträgt.

Fazit:
Alles in Allem gelingt es Zucon eine recht düstere, dreckige Atmosphäre rüberzubringen. Allerdings ist die recht amateurhaft umgesetzt worden (Videoproduktion). Zu dem fehlen für einen guten Terrorfilm die Gore und Folterszenen, so dass man nur vermuten kann was unsere Prodagonisten gerade mit ihren Opfern anstellen. Das Set ist überraschend positiv gelungen, was die dreckige und düstere Message unterstreicht. Die Schauspieler machen, wie bereits oben erwähnt, ihre Sache recht anständig, so dass man den Film auch in einem Stück ansehen kann.

Insgesamt gesehen eine recht billige Videoproduktion aus dem schönen Italien die ohne großes Aufsehen zu erregen wieder in der Versenkung verschwinden wird. Für Gorehounds zu wenig Gore, für Trashfans zu weinig trash. Bedeutungslos 3/10

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