Nachdem Jean-Claude Van Damme im ersten Teil der Serie noch den Bösewicht gab, so wurde ihm in „Karate Tiger 3 – Der Kickboxer“ die Hauptrolle zugedacht.
Zu Anfang des Films ist Kurt Sloane (Jean-Claude Van Damme) allerdings noch ein kleines Licht, während sein Bruder Eric (Dennis Alexio) der ungeschlagene Champion im Kickboxen ist. Ein bisschen Gekloppe für den Anfang – ganz nett, aber auch nicht übermäßig spektakulär.
Doch dann bekommt Eric eine Herausforderung von Tong Po (Tong Po), dem thailändischen Champion. Nach ein paar netten Aufnahmen von Land und Leuten wird es dann Zeit für den Kampf: Kurt beobachtet Tong Po beim Training, erkennt dessen Killerinstinkt und bittet Brüderchen nicht anzutreten. Der hört natürlich nicht und verlässt den Ring querschnittsgelähmt. Business as usual im Genre des Kampfsportfilms und wenig interessant für den Zuschauer.
Kurt schwört Rache, will sich aber zuvor den thailändischen Stil aneignen. So geht es in die Lehre bei Meister Xian Chow (Dennis Chan), der dem Klischee gemäß seit Jahren niemanden mehr unterrichtet hat. Wie der Film nun weitergeht, kann sich wohl jeder denken...
Das größte Problem von „Karate Tiger 3“ ist seine Routine. Der ganze Film besteht nur aus Stereotypen und Klischees des Genrefilms, auch wenn er einer der ersten Filme dieser Art war. Aber zu keiner Zeit erreicht er die Klasse von ähnlichen Filmen, die aus ihrer 08/15-Story mehr rausholten.
So bleibt der Plot unspannend, da man jede Kampf- und Trainingsszene voraussagen kann. Auch die Klischees türmen sich: Tong Po steht im Sold böser Unterdrücker des einfachen Volkes und erst der unwissende Ami darf aufmucken, während die anderen lieber duckmäuserisch bleiben. So ziehen sich die Stereotypen durch den kompletten Film.
Kommen wir zum Herzstück des Films: Den Kämpfen. Die Fights sind durchaus routiniert gemacht, aber es fehlt eindeutig die Klasse eines „Bloodsport“. Denn Van Damme kickt und boxt routiniert, aber wo sind die verschiedenen Kampfstile oder die Masse an Fights? So kann man den Kämpfen, die zudem in größerer Zahl auftreten könnten, nur das Prädikat Routine verleihen. Da hat Regisseur Mark DiSalle bei „Eine Perfekte Waffe“ sehr viel bessere Kämpfe auf Zelluloid gebannt.
Schauspielerisch darf man „auweia“ schreien. Van Damme ist kein guter Schauspieler und in diesem Frühwerk fehlt ihm zudem die Erfahrung, mit der er in späteren Werken wie „Sudden Death“ oder „Geballte Ladung – Double Impact“ wenigstens etwas reißen konnte. Die Nebendarsteller sind auch nicht viel besser.
„Karate Tiger 3“ ist auch für Kampfsportfans nur begrenzt zu empfehlen, da dieses Routinewerk nie über den unteren Durchschnittsbereich hinauskommt. Falls man sich den Film doch angucken möchte: Die deutsche 16er Fassung ist ansehbar, also keine lange Suche nach einer kompletteren Fassung starten.