Review

Unbelastet und in Unkenntnis an den Film herangegangen, wurde ich Zeuge einer Sache, die ich nie zuvor erlebt habe. Dass ein Film mich von der ersten Sekunde bis zur jetzigen immernoch so mitnimmt und fasziniert, dass dieser sofort als "mein neuer Lieblingsfilm" gelten wird, hätte ich kaum für möglich gehalten. Was Darren Aronofsky hier vollbracht hat, vermag nicht in passendste Worte ausgedrückt zu werden. Man muss es erleben. Für mich ist THE FOUNTAIN nämlich kein Film, sondern ein Erlebnis, da es mit keinem Film, den ich bisher gesehen habe, in einem Verhältnis steht und auf einer ganz anderen Ebene ist.
Eine detaillierte Story nimmt hier an Vergnügen, da dadurch alles banalisiert und vereinfacht wird. Wissen sollte man, dass in drei verschieden Ebenen von Raum und Zeit ein Leidensweg, eine Passion, gezeigt wird. Man wird mitgenommen auf eine Reise um Verlust, Leben und Liebe.

Ausgedrückt werden diese tiefen, nicht so sehr oberflächlichen Gefühle durch die starken Bilder, die einfach atemberaubend schön sind. Visuelle Effekte, wie es sie in ihrer Machart noch nie gab. Eine traumhafte Kulisse aus Schwarz, Braun und Gold; weich, rund und sanft. Eine Optik, die für mich Synästhetiker ein wahrer Genuss ist.
Ebenfalls beeindruckend ist der antreibende, leidende, leidenschaftliche Score von Clint Mansell, der in Verbindung mit den Bildern den Zuschauer mitleiden und mitkämpfen lässt und das Gefühl gibt, mitten im Geschehen dabei zu sein. Auch in der Geschwindigkeit harmonieren diese beiden optimal miteinander. Ein Teil von FOUNTAIN besteht darin, dass Gefühle und Sehnsüchte in Bild und Ton umgesetzt werden, wodurch man ständig sozusagen im Kopf oder Herz der Hauptcharaktere steckt.

Hugh Jackman und Rachel Weisz schaffen es hervoragend, die deprimierende Grundgeschichte darzustellen. Die ursprüngliche Besetzung Brad Pitt und Cate Blanchett kann ich mir nur schwer vorstellen, da die endgültigen Akteure tadellos sind und die wenigen "normalen" Filmszenen ausdrucksstark spielen. Izzy (R. Weisz) in der Badewanne ist eine beängstigende Szene oder Hugh Jackmans Mund am Baum sind nur zwei von so vielen Szenen und Bilder, die man so schnell nicht vergessen wird.

Als ob das noch nicht herausragend genug wäre, gibt es noch einen fast 30 min. Showdown. Ich mag es, wenn es am Schluß schon früh und dann lange zur Sache geht, aber das hier Gezeigte übertrifft einfach alles. Denn es kommt alles noch einmal zusammen: die überraschenden und fulminanten Bilder, der ununterbrochen aufpeitschende und zugleich tragische Score, die beiden exzellenten Darsteller...

Ein Meisterwerk, wie es noch nicht da war, für das der Regisseur und die Macher höchste Anerkennung verdienen. Ein Opus, das nie enden sollte. Ein Vergnügen für Augen, Ohren und Geist. Zu Kinostart werde ich noch einmal eintauchen und die DVD wird immer gern gesehen werden.

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