Die elfjährige Ofelia fährt mit ihrer schwangeren Mutter Carmen zu ihrem neuen Stiefvater, dem Capitán Vidal, der für seine Kompromisslosigkeit bekannt ist und in der Wildnis einen Trupp Soldaten parat hält. Capitán Vidal dient immer noch dem faschistischen General Franco und bekämpft die Rebellen mit sadistischer Härte. Die kleine Ofelia fühlt sich nicht wohl und flüchtet sich in eine Fantasiewelt.
Bei manchen Filmen frage ich mich gerne für welche Zielgruppe er gedreht wurde. Pans Labyrinth ist auch so ein Fall, wir haben eine junge Hauptdarstellerin, die sich in bester Grimms Märchen Tradition, durch verschiedene Prüfungen kämpfen muß und einen beinharten zweiten Plot um die Miltärs und dem Kampf gegen die Guerillas, die sich in den Wäldern verstecken. FSK 16 ist jedenfalls locker angebracht, besonders wenn der durch und durch fiese Hauptmann einen auf Hostel macht und mal Gefangene foltert oder jemand mit einer Flasche die Gesichtszüge blutig umarrangiert. Guillermo del Toros Werk kann man am besten noch als Märchen für Erwachsene bezeichnen, für Kinder ist die Nummer doch zu brutal.
Das del Toro sein Handwerk versteht, merkt man hier allerdings in jeder Sekunde. Die Produktion ist dabei recht aufwendig und es gelingen dabei jede Menge guter Bilder, auch die Trickeffekte sind erste Sahne, der Pan selbst und besonders der Bleichling am Eßtisch sehen recht realistisch aus. Auch die Darsteller sind gut gewählt und geben sich allesamt keine Blöße.
Allerdings, so spannend auch die Geschichte erzählt wird, als einen richtig großen Film hab ich Pans Labyrinth nicht empfunden. Vor allem die Aufteilung der beiden Plots Krieg/ Märchen ist nicht unbedingt perfekt geglückt. Das soll jetzt nicht heißen das der Film nicht sehenswert wäre, das ist er, allerdings wäre meiner Meinung nach mehr drin gewesen.
7/10