Prächtig und rätselhaft ja, aber ein Meilenstein?
Guillermo del Toro hat mit Pan's Labyrinth sicherlich keinen schlechten Film gemacht. Aber meiner Meinung nach verdient der Film die Bezeichnung Meisterwerk nicht.
Pan's Labyrinth ist kein Märchen für Kinder, sondern für Erwachsene, was bereits die FSK (ab 16 Jahren) zeigt. Es spielt im Jahr 1944 im Norden Spaniens, in dem sich Truppen des Franco-Regimes Kämpfe mit Aufständischen liefern. Der Leiter eines Außenpostens, Capitan Vidal (Sergi López) läßt seine schwangere Frau und deren Tochter Ofelia aus erster Ehe zu sich kommen. Die Frau ist schwanger und gesundheitlich sehr angeschlagen. Ofelia kann ihren Stiefvater nicht akzeptieren und für Capitan Vidal ist seine Frau nur Mittel zum Zweck - nämlich ihm einen Sohn zu gebähren. Ofelia ist sowie nur im Weg.
In dieser Situation kommt nun das Fantastische ins Spiel. Ofelia erhält Besuch von einer Fee, die sie zum Pan bringt. Er erklärt ihr, sie sei in Wirklichkeit eine Prinzessin und muss, um heimkehren zu können, drei Prüfungen bestehen.
Optisch ist der Film auf alle Fälle ein Highlight. Der Film teilt sich in zwei Erzählstränge auf (Ofelias drei Aufgaben, um in das Königreich ihrer Eltern zurückkehren zu können und Capitan Vidals irrer Kampf gegen die Aufständischen) und wird erst ganz am Ende wieder zusammengeführt. Leider sind die fantastischen Elemente in der Minderheit, was ich mir so nicht gewünscht habe. Meine Erwartungen waren andere und die von Presse und Verleih angekündigte Parabel gegen Faschismus und Gewalt kann ich nicht erkennen.
Die Geschichte selbst ist dennoch ohne Längen erzählt und läßt sich ohne Langeweile ansehen. Aber ein Meisterwerk? Ich weiß nicht so recht. Ich würde Pan's Labyrinth eher als außergewöhnlichen Fantasy-Film bezeichnen.
Die Darsteller machen ihren Job gut. Vor allem Sergi López als Capitan Vidal (einfach umwerfend kaltblütig) und Ivana Baquero als Ofelia stechen für mich aus einer Reihe guter Schauspieler heraus. Ausfälle konnte ich keine erkennen.
Da ich mir von Pan's Labyrinth aber etwas anderes erwartet habe, kann ich den Film nur mit 7/10 Punkten bewerten.