Als ich die DVD zum Film das erste Mal in den Player legte war ich offensichtlich nicht in der richtigen Verfassung für einen John Wayne Western Klassiker, denn schon bald schaltete ich wieder ab, da mir irgendwie diese Nord- und Südstaaten Sache nicht so ganz zusagte.
Col. John Henry Thomas (John Wayne) und Col. James Langdon (Rock Hudson) kämpfen auf verschiedenen Seiten im amerikanischen Bürgerkrieg zwischen den Nord- und den Südstaaten. Als der Krieg zu Ende ist macht sich John Henry Thomas mit seiner Truppe, die ihm treu ergeben ist, auf um Pferde einzufangen und an die Armee der Vereinigten Staaten zu verkaufen. Doch der Preis, den die Mexikaner ihm bieten ist weit interessanter. Deswegen treibt Thomas seine Herde dort hin.
Für Col. James Langdon ist der Krieg hingegen noch nicht vorbei, auch wenn seine Seite kapitulieren musste gibt er sich nicht geschlagen. Auch er begibt sich mit seiner Kompanie nach Mexiko um dort eine neue Zukunft aufzubauen.
Auf ihrer Reise treffen die beiden Verfeindeten Gruppen aufeinander und stellen schon bald fest, dass sie so verschieden gar nicht sind. Sie beginnen sich in schweren Zeiten beizustehen und erleben allerhand abenteuerliches.
Also ich hätte es ja nicht gedacht, doch dieser Western ist einfach nur ein ungemein unterhaltsames Filmchen, dass mich mehr als nur einmal zum herzhaften Lachen animierte.
John Wayne und Rock Hudson, zwei Giganten des amerikanischen Filmgeschäftes treffen hier aufeinander und sind wahrlich ein super Gespann. Auf verschiedenen Seiten stehend kommen sie sich dennoch näher und laufen im Zusammenspiel zur Höchstform auf.
Neben ihnen kann man aber auch noch zahlreiche andere Stars erleben. Da wäre zum Beispiel Ben Johnson, der in vielen Western zu sehen war und da auch in Sam Peckinpahs „Wild Bunch“ mitwirkte. Dann erlebt man einen noch sehr jungen Jean-Michael Vincent, der hier noch am Anfang seiner Filmlaufbahn stand und den verliebten Lt. Bubba Wilkes recht überzeugend mimt. Dub Taylor, der den griesgrämigen Koch McCartney spielt sah man auch in Wild Bunch. Seine markante Visage kennt man aber auch aus vielen, vielen anderen Filmen. Nicht zu vergessen sei noch Bruce Cabot, der einmal mehr in einem John Wayne Western mitspielt.
Eine interessante Riege also, die hier antritt.
Unter Regie von Andrew V. McLaglen bieten sie sehr ansprechende Leistungen. McLaglen drehte so manchen Film mit John Wayne, unter anderem „Chisum“, „Die Unerschrockenen“ und „Die Geier kennen kein Erbarmen“. Er war daneben aber auch sonst ein viel beschäftigter Regisseur, der sogar 96 Folgen der erfolgreichen Westernserie „Gunsmoke“ drehte.
McLaglen ist es gelungen mit „Die Unbesiegten“ einen Western zu drehen, der sowohl eine gute Geschichte, als auch ausgezeichnete Action bietet. Zudem erlebt man herrliche Aufnahmen, wobei besonders die riesige Pferdeherde zu beeindrucken versteht. Aber noch ein weiteres Schmankerl bietet der Film, nämlich absolut erstklassige Sprüche und komische Szenen. Beispielsweise sind Thomas’ Kameraden über die Kochkünste von McCartney mehr als ungehalten. Einer fragt, „Wann gibt’s denn endlich mal wieder Fleisch?“, der andere „Du McCartney in meinem Essen bewegt sich was“, „Sei bloß still, sonst woll’n die andern am Ende auch so was“. Und es gibt noch massig anderes was zum Lachen anregt. Dazu zählt auch ne handfeste Schlägerei (So will man das haben).
Für mich ist „Die Unbesiegten“ ein ganz großer Western mit herrlichen Genretypischen Szenen. John Wayne und Rock Hudson sind einfach spitzenklasse und auch sonst ist alles hervorragend. Meine anfänglichen Vorurteile haben sich schon bald vollständig aufgelöst und ich hatte einfach nur höllischen Spaß beim Anschauen.
P.S.: Wayne mit Koteletten ist zudem auch sehr gelungen. Ein zusätzlicher Nostalgiepunkt.