Mit "verstörend gut" und "unerträglich spannend" wirbt das Cover von "13 Tzameti". Auch der "Hostel"-Vergleich wird nicht gescheut. Doch was steckt hinter der wortgewaltigen Fassade? In jedem Fall ein zwiespältiges Filmerlebnis! Punkten kann die französisch-georgische Co-Produktion "13 Tzameti" durch ihre stimmungsvolle, schwarz-weiße Optik, die trostlosen Kulissen und das überzeugende Spiel seiner Darsteller. Zu nennen ist hier vor allem Hauptdarsteller George Babluani, der den Film als Anti-Held praktisch im Alleingang trägt. In jedem Fall ein Name, den man für die Zukunft im Blickfeld behalten sollte.
Die Geschichte um perverse Spielleidenschaften einiger Superreicher ist zweckdienlich und erinnert in der Tat ein wenig an "Hostel" und diverse "Manhunt"-Filme. Leider hapert es primär in der ersten Filmhälfte doch in Sachen Tempo. Spannung will sich da trotz drückender Atmosphäre nicht so recht einstellen und auch wenn schließlich mal Leben in den Horrorladen kommt, ist die Luft für mein Empfinden zu schnell raus. Eine Spanungskurve ist kaum auszumachen, zumal der Zuschauer ohnehin schon ahnt, wie das Ganze ausgehen wird. Ein echter Polttwist fehlt zudem.
Wo "Hostel" im Gegenzug immerhin noch mit jeder Menge Gore für blutigen Kurzweil sorgen konnte, gibt sich "13 Tzameti" fast schon erschreckend handzahm. Blut gibt es praktisch nicht zu sehen, vielmehr blendet die Kamera artig weg, sobald es einmal im Ansatz kritisch wird. Die "ab 18"-Einstufung (offenbar allein des Szenarios) wegen wundert dementsprechend doch ziemlich.
Fazit: Langweilig wirds mit dem russischen Roulette des neuen Jahrtausends zwar nicht, ein neuer Kultfilm ist hier aber defintiv auch nicht entstanden. Interessant anzuschauen zweifellos aufgrund der profesionellen schwarz-weißen Bebilderung und der bisweilen intensiven Atmosphäre. Ansonsten leider doch eher harmlose Stangenware...