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Disco-Chef Bandai ist total verschuldet. Nachts reagiert er in einem Sportclub seine Aggressionen ab. Mit vier anderen Außenseitern plant er einen Überfall auf die Yakuza. Der Coup gelingt, erweist sich jedoch als mörderischer Bumerang. Ein psychopathischer Auftragskiller stellt dem Quintett nach und zelebriert unbeirrt seine blutige Arbeit....- Alptraumhafter, surrealer Gangsterfilm, beklemmend gewalttätig. Wer hier klassisches Fernost- Kino a la John Woo erwartet liegt falsch. Statt einer actionbetonten Inszenierung zeigt Ishi seine Protagonisten als ein Panoptikum verlorener Seelen, die mit jedem Ausbruchsversuch gegen ihre feindselige Umwelt noch tiefer in den Strudel von Ausweglosigkeit und Gewalt geraten. Egal ob arbeitsloser Geschäftsmann, homosexueller Discobesitzer oder glückloser Zuhälter- sie alle sind von der Gesellschaft ausgeschlossene Individuen ohne Hoffnung und werden ihrem Schicksal nicht entgehen. Frust erzeugt Aggressionen, ständige Gewaltausbrüche sind die Folge. Selbst die Beziehung zwischen Bandai, dem Discobesitzer, und Mitsuya, einem jungen Kriminellen, ist von Härte und Misstrauen geprägt. In entsprechend düsteren, fast schon pechschwarzen Farben ist der Film gehalten. Es regnet fast ununterbrochen, und die Nacht scheint ewig zu dauern. Auch das Tageslicht zum Filmende bringt keine Erlösung. Ganz nebenbei demontiert Ishi noch das gängige Kino- Image der beherrschten, allmächtigen Yakuza, indem er sie als einen Haufen paranoider, gieriger und brutaler Wahnsinniger demaskiert. Gnadenlos und willkürlich foltern die Yakuza-Häscher ihre Opfer. Takeshi Kitano brilliert als Deformation des japanischen Mafiakillers, der seinen Partner pausenlos erniedrigt und stur mit der Wumme einfach solange draufhält bis keiner mehr zurückschießt. Alles in allem ein Meilenstein des japanischen Kinos weitab vom Mainstream.

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