Review

Viele Horrorfilme beziehen ihre Story aus der interessanten Ausgangslage, dass sich ein Normalsterblicher in ein Vampirschloss traut, oder ein Werwolf unter Menschen zu leben versucht etc.
In "The Wicker Man" muss sich ein christlich geprägter Polizeiinspektor auf eine einsame schottische Insel begeben, um einer Vermisstenmeldung nachzugehen.
Auf der Insel hält ein gewisser Lord Summerisle alle Fäden in der Hand, denn die von ihm bewahrte heidnische Religion ist allen Bewohnern in Fleisch und Blut übergegangen und bestimmt ihre tägliche Lebensweise.

Der Inspektor ist hin- und hergerissen zwischen Abscheu und Faszination für das, was sich ihm darbietet. Er versucht, seine Professionalität zu bewahren, und der polizeilichen Aufgabe nachzugehen, das als vermisst gemeldete junge Mädchen zu finden.
Doch die Bewohner und ihre religiöse Weltanschauung machen es ihm nicht gerade leicht, man könnte manchmal fast glauben, sie würden mit ihm spielen, so wie ein Kind einen an ein Stöckchen gebundenen Käfer dabei beobachtet, wie dieser sich im Kreise laufend zu befreien versucht...

Der Film ist sicher kein Horrorfilm der klassischen Art der Hammer-Studios, denn er erzeugt seine leichte, aber permanent mitschwingende Gänsehaut-Stimmung nicht durch blutige Effekte oder mystische Elemente, sondern durch die intelligente Auseinandersetzung mit der Situation, dass ein Mensch sich mitten in einer fremden Zivilisation wiederfindet.
Solche vielversprechenden Hypothesen findet man auch in SciFi wie Star Trek, doch in Wicker Man wirkt alles realer, schließlich handelt es sich um Fragmente von Religionen, die tatsächlich von dieser Welt stammen, wodurch es mehr unter die Haut geht.

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