Mit dem Big Budget Film „Big Trouble in Little China“ legte Kultregisseur John Carpenter eine richtige Bruchlandung hin. Der Film floppte gigantisch und so war sein eh schon leicht angschlagener Ruf als Erfolgsregisseur erst einmal dahin. Da kam das unabhängige Studio Alive gerade recht, die mit Carpenter für mehrere Filme mit kleinerem Budget zusammenarbeiten wollten. Der erste Film sollte „Fürsten der Dunkelheit“ aka „Prince of Darkness“ werden.
In einer zerfallenen Kirche mitten in Los Angeles wird seit Jahrhunderten von der Bruderschaft des Schlafs das absolut Böse bewacht. Pater Loomis ist auf dieses Geheimnis gestoßen und versucht zusammen mit einem Team von Wissenschaftlern der dämonischen Kraft auf die Schliche zu kommen. Doch eigentlich ist alles schon viel zu spät, denn der Anti-Gott ist bereits erwacht.
Carpenter geht mit „Die Fürsten der Dunkelheit“ wieder deutlich zurück zu seinen Wurzeln. Der Film baut wieder viel mehr auf Atmosphäre und weniger auf aufwendige Effekte. Die präsentierte Story ist zwar recht Banane aber atmosphärisch so toll eingepackt, dass man über den Makel gerne hinwegsieht. Immerhin nimmt er auf interessante Art und Weise den christlichen Glauben auf die Schippe und schafft so zusätzlichen Interpretationsspielraum fü ein anregendes Gespräch nach dem Film.
Vor der Kamera ließ er sich erneut von Donald Pleasence unterstützen, der hier als Pater angeheuert wurde und auch gleich wieder unter dem Namen Loomis (Dr. Loomis war sein Rollenname als Psychiater von Michael Myers in „Halloween“) unterwegs ist. Desweiteren mischen mit: Viktor Wong, Lisa Blount und Jameson Parker. Trotz bekannter Gesichter bleiben die Figuren recht blass.
Der Star des Films ist ganz klar als die bedrückende Atmosphäre und natürlich Alice Cooper, der hier einen der besessenen Obdachlosen zum Besten gibt. Alice darf später sogar einen der Wissenschaftler mit einem Fahrradrahmen aufspießen. Das Utensil stammt übrigens aus seiner damaligen Bühnenshow. Zusätzlich steuerte der Rocker gleich noch einen Song zum Film bei - „Prince of Darkness“ vom Album Constrictor. Der Song ist übrigens versteckt im Film platziert und zwar ist er ganz leise über die Kopfhörer des Fahrradopfers zu hören.
Ansonsten erinnert der Film aufgrund seiner klaustrophobischen Stimmung etwas an die Carpenter Klassiker „Assault – Anschlag bei Nacht“ und „Das Ding aus einer anderen Welt“. In allen dieser Filme kämpft eine kleine Gruppe von Menschen auf engstem Raum gegen eine Macht von außen, sowie auch von innen. Ein Thema was Carpenter später auch noch einmal in „Ghosts of Mars“ verwurstete.
Die Musik ist Carpenter typisch minimalistisch aber passend gehalten und verleiht dem Film eine gruselige Stimmung. Trotz der eingangs erwähnten beknackten Handlung, die in Summe viel zu wissenschaftlich präsentiert wird, schafft es Carpenter das Publikum bei Laune zu halten. Die Idee mit dem immer wieder abbrechenden Traum, der aber von Mal zu Mal mehr von seiner Warnung enthüllt, ist einfach aber genial. Weiterhin passt optisch wirklich alles und auch wenn es total bescheuert klingt den Anti-Gott als Waldmeisterbrause in einem Glaszylinder rotieren zu lassen, sieht die Aktion immerhin spitze aus. Irgendwie bescheuert, aber trotzdem gut.
Fazit: Die Fürsten sind sicherlich nicht Johns Meisterstück, aber immerhin ein gutes Stück Horrorunterhaltung, weit ab vom gängigen Horrorthema, der typischen Schlutzer. In seinen ruhigen Bildern, kann der Film auch heute noch überzeugen und sollte für Horrorfans auf der Agenda stehen.