Im Keller einer alten Kirche mitten im Stadtzentrum von Los Angeles steht ein geheimnisvolles Gefäß. Es enthält die dämonische Kraft eines Tausende von Jahre alten Antigottes. Jetzt ist das Gefäß leck und das Böse strömt aus. Der Priester der Kirche ruft den parapsychologischen Wissenschaftler Birak mit seiner Gruppe von Studenten zur Hilfe. Zusammen will man die Wiederkunft des Satans verhindern. Doch ein Mitglied des wissenschaftlichen Stabes nach dem anderen verschwindet auf merkwürdige Weise. Die beiden Studenten Brian und Catherine fechten einen aussichtlosen Kampf mit den Kräften der Finsternis aus.
John Carpenter, der mit den letzten großbudgetierten Major-Produktionen Pech an der Kinokasse hatte, ist mit „Die Fürsten der Dunkelheit“ zu seinem alten Metier, dem unabhängigen B-Film, zurückgekehrt. So ist es ihm auch teilweise gelungen, an alte Zeiten anzuknüpfen. Der fast völlige Verzicht auf allzu erdrückende Specialeffects hat sich zugunsten einer detailgetreuen Typenzeichnung ausgezahlt. Dennoch spart Carpenter auch diesmal zum Ende hin nicht mit spektakulären Ekeleffekten. Trotz gelegentlicher Mängel in der Story (mit der Logik hat es Drehbuchautor Martin Quatermass (= John Carpenter) nicht allzu genau genommen) bleibt die Geschichte bis zum Schluß spannend und unterhaltsam. „Die Fürsten der Dunkelheit“ wurde 1988 auf dem Avoriaz-Festival mit einem Spezialpreis der Kritik ausgezeichnet. Die deutsche Fassung weist einige kurze Schnitte auf. Auf Video letterboxed (1,8:1). Mit Donald Pleasance, Jameson Parker, Victor Wong, Lisa Blount u. a.
Anmerkungen aus 2018
Rund die Hälfte aller John-Carpenter-Filme sind – seien wir mal ehrlich – eher schlecht als recht gealtert, denn die ruhige, gelassene Erzählweise des in den 1980er-Jahren als Horror-Meister gefeierten Regisseurs würde heutzutage nicht mehr so überzeugen wie damals. Und leider gehört auch „Die Fürsten der Dunkelheit“ dazu, der schon 1987 die Fans entzweite. Vielen fehlte es nämlich einst schon an einem gewissen Pfiff, während andere das nach „Das Ding aus einer anderen Welt“ nochmalige Hinwenden des Regisseurs zu Lovecraftschem Schlabber-Ekel-Horror (vgl. dazu auch so manche Verneigung vor dem Boris-Karloff-Vehikel „Das Grauen auf Schloss Witley“) nur als billiges Selbstzitat entlarvt zu wissen glaubten. Für mich bleibt der Film ein echtes Kind seines Machers und weiterhin unterhaltsamer als vieles, was heute so produziert wird.
Nun ja, jetzt kann man sich angesichts der neuesten, auf einer 4K-Abtastung beruhenden STUDIOCANAL-HD-Veröffentlichung von „Die Fürsten der Dunkelheit“ auf Blu-ray selbst noch mal eine Meinung dazu bilden – und zwar unter den bestmöglichen Voraussetzungen: Das Bild ist ohne Beanstandungen und voller Details, die bislang verwaschen waren, und der Ultra-Stereo-(also fast Surround-)Ton ist zwar altbacken aber gemessen an dem Herstellungsjahr des Films recht ordentlich. Bildformat: 2,35:1.
© Selbstverlag Frank Trebbin