Review

Der Himmel verfinstert sich. Insekten schwirren in großen Mengen umher. Die Straßen sind trostlos. Menschliche Gestalten - geistig völlig abwesend - wanken durch die Gegend. Der Teufel scheint hier nicht nur im Detail zu stecken...

Nicht gerade einfache Kost, dieser Carpenter. Und nicht einfach darüber zu schreiben und darüber, ob dieser Film genial oder hirnrissig ist, polarisieren wird er auf jeden Fall. Dabei ist „Prince Of Darkness" eigentlich ein klassischer Carpenter, wenngleich in den ausgehenden 80ern der Stern des Altmeister langsam am Verblassen war.

Die Story um die Gruppe von Studenten, die unter der Leitung des Priesters Loomis (Donald Pleasence) und eines Wissenschaftlers in einem Kellergewölbe einer ehemaligen Kirche ein Artefakt analysieren, fängt recht viel versprechend an: Da gibt es einen hohen Behälter mit einer seltsamen Flüssigkeit, und eine alte Bibel aus dem Raum wird mühselig übersetzt, um zu diesem Geheimnis vorzudringen. Überraschend stellt man fest, dass der Behälter Millionen Jahre alt ist...

Carpenters Geschichte ist dermaßen verwirrend gestrickt, dass man schon Mühe hat, den Faden wieder aufzunehmen und weiter zu folgen. Auch wenn es sich um Fantasy-Horror handelt, hier wird dem Zuschauer einiges abverlangt: Die Flüssigkeit - der Teufel quasi - dringt in die Körper einer Forscherin und verbreitet sich auf die anderen durch ekliges Verspritzen. Dann träumen alle Wissenschaftler den gleichen Traum, welches als Botschaft aus der Zukunft gedacht war. Zudem werden die Wissenschaftler von den umherirrenden Leuten aus den verlassenden Viertel an Fluchtversuchen gehindert. Panisch ziehen sie sich vor den Besessenen in verschlossene Räume zurück...

Ich muss sagen, dass mich der Film dennoch nicht richtig in seinen Bann ziehen konnte, dabei mag ich ansonsten Carpenter-Filme der alten Schule. Die Schauspieler können hier kaum überzeugen und rufen deshalb auch kaum Anteilnahme beim gelegentlichen Ableben hervor. Auch passiert öfter lange Zeit nicht viel, nur Carpenters selbst komponierte Filmmusik (wie immer genial) kann dabei den Spannungsbogen einigermaßen aufrecht erhalten. Dadurch wird die auch düstere Atmosphäre des Filmes getragen, genauso wie auch durch die wohldosierten Splattereinlagen, doch insgesamt bleibt zum Ende hin zuviel Stückwerk und hanebüchene Wendungen, wenn ich an die Spiegelszene mit dem Teufel denke. Auch das Finale lässt den Zuschauer etwas ratlos zurück, denn hier bleibt einiges im Dunstkreis, eine kurze Zusammenfassung der Geschehnisse durch die Überlebenden hätte noch einiges gerettet, so bleiben etliche Vermutungen im Raume stehen.

Fazit: Ein Film, der für meinen Geschmack von Carpenter-Jüngern etwas überschätzt wird und eigentlich doch nur B-Movie-Flair versprüht. Aber vielleicht brauche ich noch eine Weile, um die Genialität des Meisters hier zu erkennen, mal sehen...

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