"Halloween"-Schöpfer John Carpenter überträgt in "Prince of Darkness" einer kleinen Gruppe Menschen die Aufgabe, in einer alten Kirche eingeschlossen und von Jüngern des Satans belagert, die Auferstehung des Fürsten der Finsternis zu verhindern. Doch dessen teuflische Handlanger weilen bereits unter den Eingeschlossenen und reißen einen nach dem anderen auf die dunkle Seite hinüber...
Wie so viele Carpenter-Filme punktet auch "Fürsten der Dunkelheit" in erster Linie durch seine unheimlich dichte und spannende Atmosphäre. Sehr stimmig fiel die Wahl des Hauptschauplatzes in Form einer halb verfallenen Kirche eines ärmlichen Großstadtviertels aus. Die unmittelbar bevorstehende Apokalypse bekommt auf diese Weise einen glaubhaften, elenden Rahmen, der sich durch triste Bauten, nicht vorhandene Natur und verwahrloste Menschen charakterisiert. Die innerkirchlichen Kulissen fallen dagegen qualitativ ein wenig ab: Hier wäre sicher noch ein klein wenig mehr in Sachen spannungstreibender, dunkler Ecken und geheimnsvoller Gänge möglich gewesen. Nicht so ganz mein Ding war ferner die undefinierbare, grüne Teufelsgrütze, vielleicht etwas zu übernatürlich. Aber summa summarum fügt sich doch alles zu einem wunderbar düsteren und (a la "Assault") ausweglos erscheinenden Ganzen zusammen.
Noch wichtiger als Bildlichkeit und Symbolik ist in einem waschechten Carpentermovie jedoch freilich die akustische Untermalung. Wie schon 1978 in "Halloween" wird auch im Falle der "Fürsten der Dunkelheit" der größte Teil von Spannung und Atmosphäre aus selbiger bezogen. Nahezu ständige, zumeist dezent im Hintergrund bleibende, einfache "Spannungsklänge" machen dies möglich - Passagen ohne Hintergrundmusik treten folgerichtig kaum auf. Sehr schön desweiteren auch die Idee, Charaktere ab und an sprechen zu lassen, ohne daß der Zuschauer mithören kann.
Neben der sehr gelungenen Atmosphäre und der routinierten Carpenter-Inszenierung bietet "Fürsten der Dunkelheit" aber auch eine sehenswerte Portion durchaus goriger Effekte. So zerfällt beispielsweise ein von Würmern zerfressener Körper hübsch in seine Einzelteile, ein Kopf wird per Axt vom Haupt getrennt und ein weiteres armes Opfer bekommt die scharfen Teile eines Fahradgestells schmerzhaft zu spüren.
Auch wenn ähnlich gelagerte Filme heutzutage mit einer FSK16 durchkommen, so geht die Empfehlung der Fürsten für Volljährige insgesamt noch in Ordnung.
Abschliessend bleibt noch zu sagen, daß es auch in Sachen schauspielerischen Tuns nichts zu quengeln gibt. Donald Pleasence ist als Pfarrer über alle Zweifel erhaben und auch die anderen, eher weniger bekannten Darsteller machen ihre Sache ordentlich. Für Carpenter-Fans ist "Fürsten der Dunkelheit" ohnehin Pflicht aber auch alle anderen Freunde hochklassiger Horrorfilme sind herzlich zu diesem unheimlichen Vergnügen eingeladen!