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"A Bucket of Blood" ist ein zu Unrecht eher in Vergessenheit geratenes B-Movie von Roger Corman mit durchaus reizvoller Atmosphäre. Zunächst: Mit dem Vincent-Price-Film von 1953 hat dieser "Bondi" kaum etwas zu tun, der Zusammenhang wird durch einen Prolog hergestellt, in dem ein schauerlich anzusehender älterer Herr allerlei Unsinn über den Bondi-Mythos schwafelt, erst nach langen 10 Minuten kommt der Vorspann und der eigentliche Film. Vermutlich sind Prolog und auch der Nachname Bondi in der deutschen Synchronisation erst später eingefügt worden, um die Verkaufszahlen des Films anzukurbeln (im Original heißt die Hauptfigur nicht Walter Bondi, sondern Walter Paisley). Immerhin geht es hier ja noch nicht einmal um Wachs, sondern um Ton.

Die Handlung: Der Loser Walter Bondi kellnert in einer Existentialistenkneipe, fühlt sich aber zu Höherem berufen. Leider fehlt ihm aber die kreative Gabe zum Künstler; "Werde eine Nase!", schreit er frustriert den Tonklumpen an, den er in keine Form zu bringen vermag. Versehentlich tötet er dann die Katze seiner Vermieterin und ihm kommt die Idee, diese mit Ton zu überziehen. Sein "Kunstwerk" hat großen Erfolg, und man ahnt, was kommt: Der Katze folgen Menschen ...

Obgleich der Plot keine großen Überraschungen bietet, ist es Corman gut gelungen, die hippe 50er-Jahre-Existentialistenszene einzufangen und geradewegs zu karikieren mitsamt ihrem überzogenen Kunstverständnis und Pathos. Walter Bondi gehört nicht wirklich zu diesem erlauchten Kreis, er wird als grenzenlos naiv und in seinem Denken infantil dargestellt. Gerade diese fast schon grenzdebile Infantilität lässt ihn aber auch keinerlei Skrupel bei seinen Taten empfinden. Was als Zufall beginnt und mit Notwehr weitergeht, endet in bewussten Morden - nur, um den neu gewonnenen Status als bewunderter und geliebter Künstler nicht zu verlieren. Und so ist Walter Bondi in einer Runde von Posern der einzig wahrhafte Nihilist; am meisten Mitleid zeigt er noch beim Tod der Katze.

Extrem preiswert heruntergekurbelt, kommt der Film mit einigen wenigen Locations aus: Walters Wohnung, die Galerie, die Künsterkneipe. Diese sind aber in der Schwarzweiß-Inszenierung äußerst stimmig ins Bild gesetzt und auch die Kameraführung weiß zu überzeugen. Die teils skurrilen Typen der Beatnik-Künstler-Clique sind durch die Bank gut besetzt und spielen glaubwürdig. Und auch der Hauptdarsteller Dick Miller bringt die Mischung aus Naivität und Menschenverachtung sehr gut herüber, auch wenn die Entwicklung hin zum "Mad Artist" ein wenig schnell vonstatten geht.

Fazit: Kein Meisterwerk, aber solide B-Movie-Unterhaltung mit stimmiger Atmosphäre. 7 von 10 Punkten.

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