Diesen Film habe ich erstmals in den 1980ern gesehen, und damals hat er mich und meine Kumpels sehr beeindruckt.
Sandalenklopper mit irgendwelchen hölzernen, gut frisierten Laien-Darstellern, deren Muskelmasse ihr Schauspiel bei weitem übertraf, gab es viele, und doch hat dieser Streifen eine Ausnahmestellung, handelt es sich doch um ein Frühwerk des renommierten, für seine visuelle Brillanz bekannten Regisseurs Mario Bava, das zudem eine wohl einmalige Vermischung der griechischen Mythologie (die hier, je nach Bedarf, in Versatzstücken abgehandelt wird) mit Gothic-Horror-Elementen bietet.
Bava wird seinem (späteren) Ruf absolut gerecht, der Film, in dem sich Schwarzenegger-Vorbild Reg Park als Herkules und ein furchtbar frisierter Bösewicht Christopher Lee gegenüberstehen, wirkt wie ein einziger Drogentrip, ein Meer aus queren Farben und Kunstnebel, wofür der Abstieg in den Hades, das Reich der Toten, natürlich eine dankbare Plattform liefert. Handlung, Schauspiel und Budget jedoch reichen über das übliche Mass damaliger italienischer Massenproduktionen nicht hinaus. Und Vampire gibts hier auch keine, diese wurden wohl aus verkaufsförderischen Gründen für den deutschen Titel eingefügt, stattdessen jede Menge gesichtsloser, in Lumpen gepackter Gestalten - Lumpenpack, sozusagen -, das sich, durchaus stimmungsvoll in Szene gesetzt, nächtens aus seinen Gräbern erhebt, den Muskelmann (offensichtlich an Seilen gezogen) durch die Luft attackiert und von diesem eifrig mit Papp-Felsen beworfen wird ...
Fazit: toller Trip, kurzweilig und nicht ohne Gruselreiz, darum unbedingt nachts ansehen!