Review

Shinobi von Ten Shimoyama

Bremst die Enttäuschung meine Begeisterung oder sieht meine Begeisterung über die Enttäuschung hinweg? Das ist eine echt schwere Frage die ich mir da stelle denn Shinobi leidet an den gleichen Problemen wie auch schon die Death Note Verfilmung. Es ist zwar nur ein einziges Problem, doch das macht beiden Filmen schwer zu schaffen. Das Problem nennt sich übrigens Hektik, echt eine Plage denn aus Shinobi hätte ein Film werden können der meinem geliebten House Of Flying Daggers den Rang abgelaufen hätte. Aber sollte wohl nicht sein, dennoch ist Shinobi aber ein wirklich gelungener Film geworden. Für die Leute die es nicht wissen, Shinobi basiert auf dem erfolgreichen Manga Basilisk von Masaki Sagawa der für seine 5 Bändige Serie den Kodansha Manga Award erhielt. Es Folgte noch eine gleichnamige 24 Teilige Anime Serie die im gleichen Jahr produziert wurde wie der Shinobi Kinofilm (genau wie man es bei Death Note machte). Die Regie bei dem Kinofilm übernahm Ten Shimoyama (Muscle Heat). Der Cast von Shinobi kann sich durchaus sehen lassen denn bekannte Darsteller wie Jô Odagiri (Blood And Bones), Renji Ishibashi (eigentlich in jedem Miike Film zu sehen *g*), Tak Sakaguchi (Versus) und die niedliche Yukie Nakama (Ringu: Birthday) sind dabei.

Story:
Der Film hält sich weitestegehend an die Originalvorlage. Der Beginn der Tokugawa Herrschaft. Dem mächtigen Fürsten Tokugawa werden die gefürchteten Shinobi lästig da sie nach seinen Ansichten in Zeiten des Friedens nichts mehr verloren haben. So gibt Hattori Hanzo den beiden miteinander verfeindeten Clananführern von Koga und Iga bekannt das der Nichtangriffspakt ab sofort aufgehoben ist. Beide Clans sollen ihre fünf besten Kämpfer wählen die dann gegeneinander antreten werden. Unter diesen 10 Kämpfern befindet sich auch das Pärchen Gennosuke (Jô Odagiri) (Sohn des Koga Anführers) und Oboro (Yukie Nakama) (Enkelin der Iga Anführerin). Beide treffen sich heimlich und halten überhaubt nichts davon das beide Clans sich schon seit über 400 Jahren bekriegen. Nachdem sich die beiden Anführer von Koga und Iga gegenseitig umbringen müssen Gennosuke und Oboro nun entscheiden wie es weiter geht. Bis auf die zwei verliebten sind die anderen 8 Ninja nämlich schon ganz wild auf dieses tödliche Battle Royale unter den Ninja. Doch Fürst Tokugawa verfolgt einen ganz anderen Plan.

Kritik:
Shinobi glänzt, und das ziemlich. Wer also bisher dachte das die Japaner keine anständige Produktion zustande bekommen der sollte sich alleine wegen den Effekten Shinobi ansehen. Es war natürlich längst überfällig das die Japaner endlich mal einen Swordsplay abliefern. Die Koreaner haben Musa, die Chinesen haben Hero und House Of Flying Dagger. Nur die Japaner haben in diesem Bereich schon ewig keine Perle mehr hinterlassen. Das hat nun mit Shionbi aber ein Ende, denn durch die wirklich aufwändige Inszenierung spielt Shinobi in der oberen Liga mit. Neben der wirklich romantischen (aber nicht kitschigen) Geschichte gibts auch noch viele Kämpfe zu bewundern wo es wirklich Spaß macht zu zu sehen. Das besondere ist natürlich das sich hier Ninja bekämpfen und sich mit echt fiesen Tricks gegenseitig ins Jenseits befördern. Das hört sich natürlich alles schön und gut an, aber alles geht einfach viel zu schnell. Kaum geht der Film mal so richtig los haben sich die ausgewählten Koga und Iga Ninja auch schon fast alle ausgelöscht. Ten Shimoyama spingt von der einen zur nächsten Szene um auch ja die 100 Minuten beschränkung einzuhalten aber vergisst völlig den Tiefgang. Und damit meine ich keine Kämpfe, sondern einfach mehr Dialoge unter den Ninja, mehr Szenen zwischen Gennosuke und Oboro. Wenn man vorhat mich am Ende zum weinen zu bringen (durchaus nicht unmöglich bei mir gebe ich jetzt mal zu) möchte ich auch davor schon emotionale Szenen sehen, wenn am Ende auf die Tränendrüse gedrückt wird und einige tolle Szenen gezaubert werden bringt das aber nichts. Der Zauber konnte also nicht seine ganze Wirkung bei mir entfallten. Dennoch gibt es wunderschöne Szenen zu bestaunen wie auch der Kampf bei Nacht in dem Wald wo sich Yakushiji Tenzen (Iga) und Kagerou (Koga) gegenüber stehen. Eine schöne stelle im Film die zeigt wie sehr sich Yakushiji Tenzen endlich nach Erlösung sehnt.

Durch die Hektik schafft man es leider auch nicht ein wirkliches Verhältnis zu den ganzen Personen aufzubauen, was sogar für etwas Verwirrung sorgt (der Manga und Anime sind sogar noch komplexer). Die Schauspieler machen aber ihr bestes daraus. Allerdings sieht man Gennosuke im Film nur einmal in Action. Dafür gibt es aber wieder genug Einlagen von Tak Sakaguchi zu sehen der den leicht schwulen Shinobi Yashamaru von Iga spielt (habe ihn erst für eine Frau gehalten). Eindeutig kommt aber die Rolle des Gennosuke zu kurz die eigentlich die wichtigste ist.

Um nochmal auf die Optik einzugehen kann ich hier nur sagen das wirklich alles stimmt. Die Kämpfe sind gut choreopraphiert, die Effekte sind toll gemacht, die Kamera Arbeit ist super und der Soundtrack passt auch. Hätte man auch die Charaktere im Film und die Geschichte so sorgfälltig behandelt wäre das Meisterwerk perfekt.

Fazit:
Shinobi von Ten Shimuyama ist ein weiterer Beweis dafür das es wirklich gute Live Action Manga gibt. Doch eigentlich ist Shinobi weit mehr als ein Live Action Manga. Es fehlte halt einfach der letzte Schliff um das Werk abzurunden. Optisch stimmt alles, doch dafür macht die kurze Lauflänge dem Film zu schaffen. Einige Charaktere verschwinden zu schnell, und auch sonst bleibt vieles einfach Lückenhaft. Ich denke nicht das uns noch ein Directors Cut nachgeschoben wird daher finde ich es schade das ausgerechnet Shinobi gerade mal über 90 Minuten läuft da besonders dieser Film eine längere Laufzeit nötig gehabt hätte, ein Finaler Endkampf fehlt sogar völlig. Ich sollte nicht meckern, immerhin hat mir Shionbi so gut gefallen das ich ihn mir demnächst nochmal im Original ansehen werde. Ein schöner und sogar recht harter Beitrag aus Japan der es sogar zu uns in die Kinos schaffte. Gute Schauspieler und einige tolle Effekte machen Shinobi zu einem Must See, außerdem kommt aus diesem Bereich aus Japan ja nicht mehr so viel. Und ich kann doch noch sagen das mich das Ende sehr geührt hat (aber nicht zu Tränen) ;-). Trotzdem bleibt zu sagen das in 25 Minuten Basilisk mehr passiert als in 90 Minuten Shinobi.

Klasse Film, da wäre aber noch viel mehr drin gewesen. 8/10 Punkte. Erwähenswert wäre hier übrigens noch zu sagen das Manga und Film auf dem Roman Kouga Ninpouchou von Futaro Yamada basiert. Der Song am Ende heißt "Heaven" von Ayumi Hamasaki.
   

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