Ganz schön unterhaltsam, dieser kleine (im wahrsten Sinne des Wortes) Horrorfilm, der eigentlich eher ein Fantasy-Drama darstellt.
Jack Arnold lässt diesmal einen Mann schrumpfen, nachdem dieser während seines Urlaubs mit seiner Frau einem geheimnisvollen Nebel zum Opfer fällt. Denn seitdem wird Scott Carey immer kleiner. Zunächst hält sich ja noch Alles in Grenzen, es handelt sich immer nur im 1 oder 2 Zentimeter und ein paar Kilo. Doch schließlich schrumpft er soweit, dass er sogar kleiner als eine Spinne ist. Dass auf diese Art und Weise das Überleben in einem simplen Keller äußerst schwer ist, ist selbstverständlich. Für Scott entwickelt sich ein Kampf auf Leben und Tod.
Das Ganze hier wirklich neutral zu bewerten, fällt echt schwer, denn in der ersten Hälfte sorgt "The incredible shrinking man" schon für den ein oder anderen - unabsichtlichen - Lacher. Z.B. das Puppenhaus, das sich Scott gebaut hat oder der Kampf mit der Katze, bei dem nur zu gut sichtbar wird, dass der Schrumpfende im Nachhinein in den Film mit der Katze reinprojiziert wurde. Da muss man nicht genau hinsehen, es fällt einfach auf. Klar, der Film wurde 1957 gedreht, dass damals die technischen Mittel noch sehr beschränkt waren, muss nicht erwähnt werden, aber die ein oder andere lustige Szene bietet sich einem, auch wenn man vom Rest noch so viel begeistert ist.
"Die unglaubliche Geschichte des Mister C." soll auch gar kein billiges Horror/Fantasy-Drama darstellen, vielmehr geht es hauptsächlich um die Lage des Hauptdarstellers. Auf Tiefgang wird durchaus Wert gelegt, vor allem das Ende erscheint fast schon philosophisch. Die Sympathien trägt natürlich Scott Carey, mit dem man wirklich die volle Laufzeit viel Mitleid hat. Nicht nur aufgrund seiner "Größe", sondern auch wegen seiner schauspielerischen Leistung, sowohl seine Gestik als auch die Mimik vermitteln eine gewisse Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung. Interessant ist noch, dass die Story perfekt enthüllt, welche kleinen Sachen alles von Bedeutung sein können, wenn man selbst einmal so klein wäre. (Was natürlich nicht geschehen wird.) Aber für wen stellt eine Streichholzschachtel schon mal eine nächtliche Unterkunft, ein Wollknäuel ein Seil oder eine kleine Überschwemmung im Keller ein tobendes Meer dar?? Dadurch herrscht den kompletten Film über Kurzweile vor, da Scott einfach von der einen brenzligen Szene zur nächsten stolpert, Nichts mehr ist für in ungefährlich. Erwähnt werden müssen schließlich auch noch die vielen verschiedenen Bauten, da nicht Alles optisch getrickst wurde. Da wurde sehr gute Arbeit geleistet. Aufgrund Scotts Hoffnungslosigkeit wandert die Spannungskurve auch enorm nach oben. Für mich kein Kinderfilm, trotz einer FSK 12 Freigabe. Das Ende ist, wie oben schon erwähnt, fast schon philosophisch, aber wahr.
Durchaus gelungener, netter und teilweise anspruchsvoller Film mit einer übersympathischen Hauptfigur, auch wenn sie, oder vielmehr gerade deshalb, so klein ist. Wer auf "Horror"filme früherer Jahre steht, kann hier bedingungslos zugreifen, Genrefans sollten auf jeden Fall mal einen Blick riskieren. Würde der Film heutzutage entstehen, wär’s natürlich Trash. Für damals jedoch muss es ganz einfach als kleiner Klassiker bezeichnet werden. 8/10 Punkte