Review
von Leimbacher-Mario
Neues Jahr, neue Tote
Als ob ihr zu diesem Zeitpunkt nicht schon längst wisst, was euch erwartet... "Final Destination 3" ist so vorhersehbar wie der Sonnenaufgang, liefert eigentlich nur mehr vom Gleichen. Doch das schmeckt immer noch schön saftig... Ok, das Franchise ist keine allzu große Kunst und sicher auch nichts Bleibendes, eher eine spaßige und recht vielsagende Zeiterscheinung, doch man kommt nicht um etwas Spaß herum, wenn man sich darauf einlässt. In der zweiten Fortsetzung der Geschichte um den Tod, der nicht mit sich spaßen lässt und sich scheinbar strikt an seine Todesliste hält, entgehen ein paar Teenager nur knapp einer spektakulär entgleisenden Kirmesachterbahn. Nun werden die offenen Rechnungen nach altbewährter Tradition beglichen - und zwar mit Blutzoll. Von der Nagelpistole bis zur Hantelbank ist den kreativen Schreiberlingen und den engagierten Effektspezis genug eingefallen, um die Generation "Ich will mehr Gedärme und Brains!!!" bei Laune zu halten...
"Final Destination 3" spielt seine Prämisse und Story zwar auf den ersten Blick recht humorlos runter, den gewohnten Stiefel könnte man etwas genervt sagen, doch man merkt mehr denn je, dass die Macher (und wir) Laune an den zerquetschten Köpfen und verbrannten Körpern haben. Das Augenzwinkern und die ständige, leichte Übertreibung sind unübersehbar. Die Spannung wurde eindeutig zurückgefahren zu Gunsten von mehr Spiel, Spaß und Pay Off. Die Figuren sind (noch) flacher, dümmer als vorher und einem daher völlig schnurzpiepegal, die Effekte sind seltener handgemacht (eher aus dem PC) und allgemein wirkt der Look etwas billiger und mehr wie Splatter-Fast Food für die Massen. Es funktioniert noch immer und viel mehr Lebenssaft als hier wird in der kompletten Reihe kaum vergossen, doch um die Frage "Kommt da noch mehr?" kommt man irgendwann nicht mehr herum. Ebenso ist manch eine Erweiterung des Mythos (z.B. das mit den Hinweisen auf den Bildern) fragwürdig und nicht sehr sinnig. Doch was ist das hier schon.
Fazit: jetzt hat die Reihe endgültig richtig Spaß mit ihrer irrsinnigen Prämisse und liefert u.a. mulmige, augenzwinkernde Gefühle bei der nächsten Achterbahnfahrt oder dem kommenden Sonnenbankbesuch. Da wird der Gore-Voyeur in uns gut bedient... wenn auch langsam minimale Ermüdungserscheinungen aufkommen. Reicht noch. Kalorienarm.