Review

Na das ging ja fast in die Hose! Die dritte Folge aus der Final Destination Reihe schwächelt handlungstechnisch und vor allem inszenatorisch im Vergleich zu den Vorgängern doch ziemlich.

Als vor etlichen Jahren Final Destination das Licht der Leinwand erblickte überraschte er mich in Sachen Handlung doch etwas. Da wurde dem Zuschauer eine Story von wegen Vorahnung, Plan des Todes usw. garmiert mit einfallsreichen Tötungsarten serviert, die zwar nicht immer zu 100% überzeugen konnte, aber doch recht unterhaltsam und erfolgreich war.
Natürlich gab es die in solchen Fällen (billig produzierter Film mit gutem Einspielergenis=Sequel) übliche Fortsetzung, welche wesentlich straffer und härter inszenert den ersten Teil noch toppen konnte und augenscheinlich auch für das entsprechende Einspielergebnis sorgte. Dadurch waren natürlich sämtliche Dämme gebrochen. Ein 3.Teil war unvermeidlich. Also holte man sich den Regisseur von Teil 1, James Wong, in der Hoffnung er würde der Reihe eine neue Krone aufsetzen. Dies gelang ihm für meine Begriffe allerdings nicht. Vielmehr verpaßte er den bisherigen Final-Destinataion-Filmen ihren vorläufigen Tiefpunkt.

Diesmal hat ein Teenie die Vision, daß die kurz bevorstehende Fahrt auf einer Achterbahn katastrophal enden wird. Danach läuft alles egentlich wie in den beiden Vorgängern ab.

Da das Schema bisher immer gleich war, wartet man als Zuschauer eigentlich bloß auf die Ausgangs-Katastrophe und die danach folgende Art und Weise wie die vermeintlichen „Überlebenden“ doch noch ihrem vorbestimmten Schicksal zugeführt werden.
Zugegeben etwas wenig, aber wenn ich mehr erwartet hätte, dann hätte ich mir sicherlich einen anderen Film ausgeliehen. Schließlich ist das eben fast alles was die Final Destination Filme ausmacht...
Nach dem Anschauen mußte ich aber feststellen, daß sich „Final Destination 3“ auf ziemlich dünnem Eis bewegte und irgendwann im Laufe der Spielzeit – zumindest in Sachen Unterhaltungswert, Logik, Spannung u.v.a. , glatt durch das Eis brach und geradezu klassisch absoff.
Die Gründe hierfür sind vielfältig, aber ich fange mal mit einigen der offensichtlichsten an. Da wären zuerst mal die Darsteller/innen. Vom Grundkonzept der Franchise aus betrachtet sind hier die Erwartungen sehr, sehr niedrig angesiedelt. Dennoch schaffen es die hier agierenden, absolut austauschbaren Highschool-Theater-AG-Darsteller auch noch den letzten debilen Zuschauer zu verärgern. Das liegt natürlich am mangelnden Talent und vor allem am Drehbuch, daß sogar für derartige Filme ziemlich schwach ausgefallen ist. Die ganze Reihe ist natürlich nicht darauf ausgelegt in dieser Kategorie zu punkten, aber in Verbindung mit dem ausgelutschten, größtenteils spannungs- und überraschungsarmen Drehbuch fallen die „Leistungen“ der Darsteller/innen deshalb umso mehr auf.

Tja, das Drehbuch! Was soll man dazu sagen? Um einen besseren Film daraus machen zu können fehlt so einiges...Da wären zuerst mal Atmosphäre und Finesse in Sachen Tötungsarten sowie ein gewisses Tempo zu erwähnen.Ohne mal auf ernsthafte Dinge wie Logik, Charakterzeichnung usw. hinzuweisen scheitert Teil 3 schon an diesen drei für die Reihe ureigenen Zutaten!Der leicht unheimlich, dafür total hirnrissige, Touch der beiden Vorgänger wird hier nicht weiter fortgeführt. Es wird zwar auf die Ereignisse im Verlauf der Handlung hingewiesen, aber „Der Plan des Todes“ bleibt erstmal in der Schublade. Gottseidank, werden manche jetzt sagen, aber statt diese Lücke positiv zu nutzen wird sie durch dümmliches Peudo-Teenie-Gewäsch ersetzt.
Die Finesse der Tötungsarten mußte ebenfalls weichen, hier wird dafür deutlich mehr mit der groben Kelle gearbeitet. Siehe u.a. die Achterbahn-Killings, das Ende der Sportskanone oder auch der total unrealistische Abgang des Idioten beim Burger-Drive-In. Eigentlich sind die genannten Abgänge durchaus wirkungsvoll inszeniert, allerdings für mich persönlich zusehr auf den bloßen Effekt hin ausgerichtet.
Das Tempo ist auch so eine Sache mit dem die Vorgänger durchaus ihre Probleme hatten. Teil 1 wußte dies noch durch die relative Neuheit der Story zu kaschieren, Teil 2 hatte da schon mehr Probleme, konnte aber durch Überraschungsmomente und mehr Härte punkten. Im aktuellen Film kommen die Probleme der beiden Vorgänger mangels eines guten Scripts aber für die Seher der Reihe deutlich zum vorschein. Das Grundgerüst der Story ist von Anfang an klar, die Killings unrealistisch, unlogisch, aber dafür wiederum recht blutig. Mit der anfänglichen Rummelplatz-Szenerie und dem „Stadtfest-Fnale“ beginnt und endet der Film in zwei fast gleichen Umgebungen – also auch irgendwie langweilig!
Leider gelingt es auch der Regie nicht hier gegenzusteuern.Der ganze Film wirkt ziemlich holprig und miserabel inszeniert.

Fazit: „Final Destination 3“ zielt direkt auf ein jugendliches Publikum ab, daß eigentlich nur sehen will, wie seine Altersgenossen möglichst einfallsreich, unlogisch und blutig um die Ecke gebracht werden. Alles andere scheint hier absolute Nebensache zu sein. In diesem Kontext funktioniert „Final Destination 3“ sicherlich, aber kommt dabei trotzdem an seine Vorgänger nicht einmal ansatzweise heran.

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