Ziemlich originalgetreue Neuauflage von Teil 1
Wollen einen die Regenten aus Hollywood eigentlich für dumm verkaufen? Oder ist die Einfallslosigkeit mittlerweile so groß, daß es einfach an guten Stoffen mangelt...obwohl, ich denke eher, daß die Geldgier das treibende Mittel der Studiomagnaten ist. Denn wie sonst erklärt sich ein Film wie Final Destination 3, der den Regisseur und das Drehbuch des Originals einfach übernimmt, ein paar weithin unbekannte Darsteller hinzufügt und lediglich bei der Wahl der Spezialeffekte und der ausgefallenen Todesarten so etwas wie Finesse beweist? Eine Frechheit, die viele Punkte in der Bewertung kosten sollte, doch der Ehrlichkeit halber sei erwähnt, daß ich mich im Kino gut amüsiert habe und daher versuche, den Film ohne die Einschränkungen durch das Vorbild zu kritisieren. Aber noch nie war Neutralität so schwierig wie in diesem Fall...
Es ist nämlich in der Tat der selbe, alte Schmarrn. Eine junge Dame, die höchst unsympathisch des Weges kommt, befindet sich mit vielen Schulfreunden auf einem Rummelplatz, sieht den Tod einiger in der Achterbahn voraus und bewahrt eine Handvoll Menschen durch kreischendes Einschreiten vor der tödlichen Fahrt. Wir wissen – die junge Frau nicht – daß diese Rettung nur ein Aufschub ist, denn Gevatter Hein holt sich, was ihm zusteht, Menschlein um Menschlein. Selbst die verzweifelten Rateversuche der Überlebenden hinsichtlich der Reihenfolge der Todesfälle sind vergebens, es gelingt keine Rettung. Zwar scheint nach einem dramatischen Finale doch ein gutes Ende in Sicht, doch hier hat der Film Qualitäten und läßt kein Happy-End zu. Das ist angesichts der möglichen Fortsetzung überraschend, doch die wird es geben, man kann ja das Konzept „Vorsehung-Rettung-Todesfälle“ beliebig modifizieren...
Was den Film vor der Vernichtung rettet, sind die drastischen Todesszenen. Stets eingeleitet durch scheinbare Zufälle verknüpfen sich kleinere Aktionen zu einem großen, tödlichen Ganzen. Hier kann mitgezittert werden, aber auch mitgerätselt, denn es ist nie klar, wie der Tod nun genau zuschlägt, nur daß er es tut. Erklärungen spart sich und uns der Film, hilflose Verweise auf die Vorgänger dürfen nicht fehlen, und über allem schwebt eine wirklich durchschnittliche Darstellerriege, angeführt von der unangenehmsten Heldin seit langem, Typ Grundschullehrerin mit zahlreichen Macken. Zum Glück findet auch diese ihr Ende, das freut den Zuschauer und versöhnt mit Logiklöchern und lieblos heruntergedrehten Zwischenszenen. Die Trickeffekte sind wohlfeil, gerade die Achterbahnfahrt zu Beginn ist in den Bereichen Schnitt und Dramatik wirklich gelungen. Man hätte sich noch ein bißchen Mühe geben können, aber Mühe kostet Geld und mindert den Gewinn...so bleibt meist spannende, reichlich blutige Unterhaltung mit recht kreativen Todesszenen, ein netter Abend mit Gevatter Tod – 7/10.