Review

Achtung, eventuell Spoiler!

Der Tod schlägt wieder zu! James Wong, Schöpfer des ersten Teils, liefert den dritten Aufguss des „Zehn-kleine-Negerlein“-Mystery-Prinzips.

Wendy (Mary Elizabeth Winstead) und ihre Schulklasse feiern den Abschluss in einem Vergnügunspark. Widerwillig steigt sie mit Freunden in die Achterbahn „Devil’s Fly“. Plötzlich packt sie eine Vision, in der sie ein schreckliches Unglück Unglück und den Tod aller Passagiere vorhersieht. Sie und einige andere steigen vor der Fahrt aus und müssen mitansehen, wie die Achterbahn alle anderen in den Tod reißt. Eben dieser lässt sich aber nicht so einfach überlisten und versucht nun, den Fuhler wieder wett zu machen.


So weit, so gut. Gleiche Story, ausgetauschter Cast, Schauplatz und anderes Szenario. Schon bei der Charaktereinführung wird klar, dass der Großteil der Figuren zu blöd und unsymphatisch zum leben ist und den Tod eigentlich verdient. Das Ganze ist mit einer Menge No-Names besetzt, von denen man die meisten schon mal irgendwo gesehen hat, sich aber die Namen nicht merken konnte. Die Hauptfiguren Wendy und Kevin (Ryan Merriman) bleiben auch zu blass, um wirkliche Identifikationsfiguren und Sympathieträger zu werden. Somit sieht man neunzig Minuten einem Haufen Menschen beim Sterben zu und es könnte einen nichtr weniger kümmern.

Die Story zieht sich und leidet an absolutem Spannungsmangel. Viel zu konstruiert hat Wong hier geschrieben, als das Atmosphäre aufkommen könnte. Die Todesszenen wirken ebenso konstruiert und unterscheiden sich sehr, von wirklich intensiv (Drive-In, Solarium), verdammt spannend (Baumarkt) bis hin zu stinklangweilig (Trainingscamp). Am Ende hat man auch irgendwie, dass sehr wenig gestorben wurde. Wenn allerdings gestorben wird, dann wird’s manchmal auch recht lecker und Soße spritzt in alle Richtungen.

Richtig rasant wird der Film vor allem während der 300-Jahre-Feier, wenn das Pferd in Aktion kommt, und auch die Openingszene in der Achterbahn. Während der Fahrt hat man als Zuschauer die ganze Zeit ein schlechtes Gefühl alá „Gleich wird etwas passieren“, und man hängt ein paar Minuten wirklich angenehm unbequem in der Luft. Wenn es dann allerdings losgeht, macht der miese Schnitt alles zunichte (ebenso wie in der U-Bahn-Szene). Wackelige Kamera und ganz schnelle Schnitte, dazu noch wirklich miese CGI und schon weiß man nicht mehr, was eigentlich passiert. Und zwar einfach, weil man nichts mehr erkennt. Clever geschnitten wurde hier nicht, und auch wenn der Trend zur Zeit zu Stakkato-Schnitt tendiert, so ist das hier Gebotene nicht mal Videoclip-ästhetisch, sondern einfach nur unübersichtlich und nicht durchdacht.

Somit also ganz viel Minus und nur wenig Plus, aber das konnte man ja auch schon im vornherein erahnen. Im Vergleich zum subtil-atmosphärischen Erstling und zum Action-Overkill-Zweiten steht dieser Dritte ganz schlecht da. Und nichtmal als autnomer Film weiß dieses Werk zu gefallen. Keine wirkliche Innovation, Schwächen im Skript und viel Langeweile machen FD3 zu einem Erlebnis der negativeren Art. Hoffentlich ist mit diesem Tiefpunkt der Reihe auch gleich deren Ende manifestiert worden, denn aus dem Konzept ist nichts mehr rauszuholen.

Details
Ähnliche Filme