Der Tod geht in die dritte Runde, auch wenns nicht mehr ganz so unterhaltsam ist wie in den Vorgängern. Dennoch ist Teil 3 der "Final Destination"-Trilogie immer noch sehenswerter als irgend so ein weiterer 08/15-Slasher, wo ein Fiesling mit Maske ganze Provinzen vom pupertären Gesindel bereinigt. Mit James Wong (The One) nahm zudem der Regisseur des Originals um Regiestuhl Platz.
Zuerst im Flugzeug, dann auf dem Highway, jetzt in der Achterbahn: Der Tod hat sich wieder eine Gruppe Teenager ausgesucht, die bei einem blutigen Unfall ihr Leben lassen sollen. Doch bevor der Plan des Deadman umgesetzt werden kann, bekommt Wendy (Mary Elizabeth Winstead) eine Vision und warnt ihre Freunde. Ein Fehler, denn die Gegenwehr der Schüler lässt den Sensenmann zu Hochform auflaufen...
Mary Elizabeth Winstead (The Ring 2) und Ryan Merriman (Halloween: Resurrection) geben ein passables Duo ab, auch wenn sie bei weitem nicht an die Vorgänger-Paare Devon Sawa / Ali Larter sowie A.J. Cook / Michael Landes herankommen. Dafür sind die beidem dem Zuschauer dann doch irgendwie zu scheißegal, wenngleich Sympathien durchaus vorhanden sind. Scheißegal ist einem auch das Überleben des restlichen Casts. Aus diesem sticht Kris Lemche (Ginger Snaps) als McKinley noch am ehesten hervor, während Texas Battle (!)(Even Money) lediglich den Part des motzigen Quoten-Negers ausfüllen darf. Der Rest besteht ebenso aus einer bunten Palette an Klischeecharakteren, die von zwei saudebilen Chicas bishin zur Gothic-Bitch reicht.
Hinsichtlich der hier gebotenen Todesarten ist die 18er-Freigabe kaum verwunderlich. Vergleicht man den Film jedoch mit dem zweiten Teil, der mit einer Freigabe ab 16 überraschend milde eingestuft wurde, so verwundert diese Freigabe dann doch etwas. Denn so ausführlich wie dort schlägt der Sensenmann hier nicht mehr zu, obwohl reichlich Kunstblut spritzt und fließt. Ein wenig Gehirnmasse ist auch noch drin. Was "Final Destination 3" an Härte verloren hat, so hat er an Kreativität keinerlei Abstriche zu vermelden. Da wird einem in der Muckibude der Schädel zermatscht, ein Drive-In endet für einen Teenie blutig, ein anderer Teenie darf im Baumarkt stichhaltige Bekanntschaften machen und die oben bereits erwähnten Chicas werden genüsslich im Assitoaster gegrillt. Natürlich fordert auch die verhängnissvolle Achterbahnfahrt ein paar Teenagerleben, was auch recht knackig ins Bild gesetzt wurde. Inhaltlich hat der dritte Teil nichts Neues mehr zu bieten. War man in der ersten Fortsetzung immerhin um etwas Abwechslung bemüht, so hat sich hier nichts verändert. Fotos liefern Hinweise auf die künftigen Todeskandidaten, die dann brav nach dem "10 kleine Negerlein"-Prinzip abserviert werden. Das dann aber immer noch verdammt unterhaltsam und die Suche nach der Identität zweier Überlebender sorgt wenigstens für einen Funken Spannung. Das Ende gestaltet sich dann sogar recht fies, da man damit nicht wirklich gerechnet hatte. Was die Atmosphäre angeht, so baut "Final Destination 3" im Vergleich zu den Vorgängern etwas ab, kann aber seine leicht düstere Stimmung beibehalten. Der Score geht auch in Ordnung und die mörderische Achterbahn dürfte wohl eines der Location-Highlights im Film sein. Der Showdown auf dem Jahresfest dreht dann noch ein bisschen an der Spannungsschraube und zwei weitere Teenies dürfen ihr Leben lassen. Dabei ist dieses Final sogar um einiges gelungener als jenes von Teil 2, der dafür im restlichen Film mehr an Originalität und ausführlichere Todessequenzen zu bieten hat. Auch die Charaktere waren dort noch um einiges besser ausgearbeitet.
Schlußendlich muss ich sagen, dass "Final Destination 3" zwar der schwächste Beitrag der Trilogie ist, mich aber nur wenig enttäuscht hat. Bestes Fast-Food-Horror-Entertainment bietet er allemal.