Der Teuflische Mr. Frost (1990)

Review

von Frank Trebbin

Auf dem Grundstück des „teuflischen Mr. Frost“ werden vierundzwanzig zerstückelte Leichen gefunden. Der Mann wandert –logisch– daraufhin in den Bau. Während die Psychologen glauben, daß Frost nur ein armer Irrer ist, denkt der ermittelnde Polizeiinspektor Felix ganz anders über ihn: Für Felix ist Mr. Frost das personifizierte Böse. Frost behauptet nämlich auch von sich selbst, der Teufel zu sein. Und er legt einige Beweise vor, die das untermauern. Die Psychologin Sarah nimmt sich des Falles an…

Der intelligent gemachte Psychothriller taucht voll in die Welle des Serienkiller-Syndroms ein und zeigt einmal mehr, daß die Grenzen des Phantastischen Films nicht immer klar zu ziehen sind. Da viele unheimliche Dinge um Mr. Frost herum geschehen, scheint es durchaus möglich zu sein, daß er wirklich der Teufel ist. Als Gegenpart zum irrealen Horror wird die Figur der Psychologin Sarah aufgebaut, die jedes Vorkommnis wissenschaftlich kommentiert und erklärt. Auf den ersten Blick scheint Mr. Frost, der übrigens von Jeff Goldblum hervorragend gespielt wird, nur ein weiterer Massenmörder zu sein, den die Gesellschaft hervorgebracht hat. Doch unter der rein nach kriminalistischen Gesichtspunkten betrachteten glatten Oberfläche der Handlung brodelt es, und das mächtig. Philip Setbon arbeitet dabei mit der ganzen Bandbreite der zur Verfügung stehenden Mittel. Er benutzt ebenso vordergründige genretypische Schocks (wie z.B. das plötzliche Nasenbluten à la „Teufelskreis Alpha“) wie auch unterschwellig wirkende Tricks (z.B. das Ansprechen von Urängsten etc. sowie den Einsatz unruhig stimmender Musik). Neben „Das Schweigen der Lämmer“ ist „Der teuflische Mr. Frost“ eines der besten Psychiater-Serienkiller-Duelle seit langem. Mit Jeff Goldblum, Alan Bates, Kathy Baker, Jean-Pierre Cassell u.a.

© Selbstverlag Frank Trebbin