Im Jahr 1972 erschufen zwei Freunde einen bis heute umstrittenen Film namens "Last house on the left". Das sie eine Dekade später, unabhängig von einander, zwei der drei größten Horrorfiguren der Neuzeit erschufen, hätten sie sich damals wahrscheinlich nicht mal träumen lassen. Sean S. Cunningham gab den Startschuß für die "Freitag der 13.te" Reihe und Wes Craven brachte zum ersten mal Freddy Krueger auf die Leinwand. Beide Serien gehören heute zu den ganz großen und bekannten Slasherreihen, obwohl sie doch unterschiedlicher nicht sein konnten. Freddy Krueger ist ein Kindermörder der mangels staatlicher Verurteilung von den Einwohnern der Elm Street gelyncht wurde.
Trotzdem ist er nicht ganz tot. In den Träumen der ansässigen Teenager versucht er sein Lebenselexier zu erhalten: Angst! Davon verbreitet er eine Menge.
Die Idee einen Killer zu präsentieren der im Schlaf tötet, war damals wahrscheinlich völlig neu. Aber genau das ist die Zutat die auch dem Zuschauer das kalte Grausen beibrachte. Im Schlaf ist man wehrlos. Völlig schutzlos ist man dem Mörder ausgeliefert. Zudem wurde die Hauptfigur extrem unheimlich gezeichnet, was einfach Angst einflößte. Leider wurde er in späteren Teilen als Sprücheklopfer überzeichnet, weshalb er den Schrecken mit der Zeit verlor. Als man damals seinen Humor noch nicht kannte wirkte er in jedem Fall wesentlich bedrohlicher. Obwohl es nur 4 Opfer gibt (Freitag der 13.te hatte in der Eröffnung 10), ist er doch wesentlich spannender als sein Pendant am Crystal Lake. Das macht die Angst vor dem Schlaf und keine ersichtliche Möglichkeit wie man ihn bekämpfen könnte. Doch dazu läßt man sich einiges einfallen. Gerade die Traumsequenzen sind einfach fantastisch und spielen äußerst phantasiereich mit den Möglichkeiten des Unterbewußtseins. Das Drehbuch ist einfach klasse und auch die Mordszenen sind völlig anders, als alle die man bislang gesehen hat. Aber nicht nur die. Wenn Heather aus einem Traum den Filzhut von Freddy in die Realität rüber bringt, kommt mir auch heute noch eine Gänsehaut. Zu diesem hohen Niveau braucht man aber auch zumindest passable Darsteller. Dumpfbackige Titten-Teenies reichen diesmal nicht aus. Mit Heather Langenkamp hat man eine wunderbare Nancy gefunden die der absolute Symphatieträger ist. Sie ist auf keinen Fall häßlich, aber eben auch keine Cheerleader-Tante die den Film versaut. Zudem hat man den späteren Superstar Johnny Depp in seinem ersten Film, was ebenfalls eine seltsame Parallele zu Freitag der 13.te beinhaltet. Dort spielte der spätere Superstar Kevin Bacon mit. Mit John Saxon fand man dann noch ein bekanntes Gesicht. Die wichtigste Rolle hatte aber Robert Englund angenommen, der den Freddy Krueger wie kein zweiter spielt. Die ausgezeichnete Filmmusik, mit hohem Wiedererkennungswert von Charles Bernstein, verleiht dem Film dann noch den Rest an unheimlicher Atmosphäre.
Für schäbige 1,8 Millionen Dollar hat man einen der besten Horrorfilme aller Zeiten produziert. Ich ziehe hier 10 Filzhüte!