Review

Achtung Spoiler!!!

Seit den letzten Jahren gibt es eine regelrechte Remake-Welle, dabei gab es eher gut Verdrehter wie bsw. Dawn of the Dead, der zwar lang nicht an den Originalfilm von George R. Romero rankam, aber mir persönlich sehr gut gefallen hatte, da er sich nicht wirklich nah am Original hielt und einige recht gute Ideen enthielt, dann gab es eher die schlechtere Sorte wie z.B. TCM, ein Film der zwar viel graphischer die einzelnen Morde zeigte als das Original aber nicht desto trotz fast den alten Mythos um Leatherface zerstörte, indem das Remake versuchte ihm eine Geschichte zu verpassen, weshalb er die Masken aus Menschhaut träge, wer will so was bei TCM wissen, auch war er mir als Terrorfilm viel zu mainstreamig, vor allem das Ende, was auch meiner Meinung daran gelegen hat das Michael Bay seine Finger im Spiel hatte. Nun kommt eine weitere Neuverfilmung - The Hills have Eyes, da ich allerdings hier das Original noch nicht kenne, kann ich den Film auch nicht auf Hinblick auf diesen bewerten. Regie führte Alexandre Aja, der seit High Tension ja als neues Talent im Horrorfilm gehandhabt wird. Produziert wurde der Streifen von keinem geringern als Wes Craven (Nightmare on Elm Street, Scream usw.) der auch die Regie im Original innehatte.
Die Geschichte beginnt damit, dass die Familie Carter durch die Wüste fährt um nach Kalifornien zu gelangen, allerdings werden sie von einem Tankwart mutwillig in einen unwegsamen Teil der Wüste geschickt. Als die Familie durch eine Nagelband fährt, dadurch einen Unfall baut und festsitzt gibt es kein entrinnen, denn in den umliegenden Hügeln verstecken sich, durch Atomtests mutierte, Menschen, die nichts anderes wollen als die ganze Familie umzubringen.
Der Anfang des Films weiß recht gut zu überzeugen, in alter Horrorfilmmanier werden in den ersten Minuten direkt Wissenschaftler, die die radioaktive Strahlung messen mit einer Spitzhacke umgebracht, danach wird die Familie Carter eingeführt und recht schnell vorgeführt, nach ein paar Minuten ist die Rollenverteilung innerhalb der Familie klar.

Der anfängliche Höhepunkt ist, nachdem Doug (Aaron Stanford) den Autofriedhof mitten in einem riesigen Krater entdeckte, die Sicht auf diesen aus der Vogelperspektive, bei der sich die komplette Landschaft als zerbombt entpuppt.
Der erste Angriff auf die Familie des Nachts, nachdem der Vater verschwunden ist, ist wahres Terrorkino, während die Familie zum brennend Vater rennt, wird die, im Trailer schlafende, jüngste Tochter von einem der Mutanten betatscht während ein anderer eine Kanarienvogel als Apparativ austrinkt. Dieser Teil gehört für mich zum stärksten Teil des Films, denn hier fiebert man mit und man hofft, dass der Rest der Familie endlich die Schreie der Tochter hören.
Danach wird der Film mehr zu einem Revenge-Movie, der Schwiegersohn geht auf die Suche seinem entführten Baby, die anderen präparieren währenddessen den Wohnwagen.
Hier kommt eine weitere, sehr starke und spannende Szene des Films und zwar der Gang von Doug durch die Atomtest-Stadt, wenn in den Häusern überall verbrannte Schaufensterpuppen so platziert stehen, als würden sie gerade fernsehen oder zu Abend essen, hat dies einen sehr surrealen Touch und eine verdammt spannende Atmosphäre, danach geht das wahre Gemetzel los.

Die stärken des Films sind neben der guten Atmosphäre und den guten Masken der Mutanten, vor allem die vielen Anspielungen, der Vater ist der waffengeile Republikaner der als erstes ins Gras beißen muss und der pazifistische Demokrat wird zum Held des Filmes. Sehr gut fand ich auch, dass die Mutanten, wegen der Atomtests, selbst in einer Art Opferrolle waren. Alexandre Aja sagte ja selbst, dass sein Film auch politisch wäre, allerdings kriegt man einige sozialkritische Dinge zu sehr mit dem Holzhammer eingehämmert, wie z.B. der Mutant auf dem Rollstuhl, der "Star spangeld Banner" singt oder wenn Doug einem der Dorfbewohner die amerikanische Flagge durch den Hals bohrt.
Negativ fand ich allerdings, dass das gutmütige Atom-Kind auch die wenigsten Deformationen aufweißt, sie ist dadurch auch optisch menschlicher als die anderen, hier wäre es besser wenn sie genauso schlimm aussehen würde, auch das sie sich am Schluss selbst opferte und den Heldentod starb war nicht ganz nach meinem Geschmack.
Übertrieben fand ich auch, dass man direkt einen ganzen Wohnwagen wegen einem Angreifer sprengt, zumal man ja auch noch zu zweit und bewaffnet war.
Nächster Kritikpunkt wäre dann noch, der Schluss, wenn Doug zurückgehrt und durch die Flammen der brennenden Trailerteile gefilmt wurde, diese Szene ist dann noch mit heroische Musik unterlegt, was mir dann doch zu viel "Happy End" und "strahlender Held" war, vor allem das er auch noch den Hund dabei hatte der eigentlich in der Stadt zurückgelassen wurde.
Trotz dieser Punkte ein wirklich guter Horror-Terror Streifen der mich neugierig auf das Original macht und ich bin auch auf die unrated Fassung mehr als gespannt. Deshalb 8 Punkte.

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