7
"Die Wolke", beruhend auf dem Jugendroman von Gudrun Pausewang, erzeugt, trotz kleiner Unglaubwürdigkeiten in der Handlungsführung, eine intensive Schilderung der Situation bei einem atomaren Unfall, einem Super-GAU. Die Geschichte ist herzergreifend, auch wenn die einzelnen Charaktere im Film mitunter etwas oberflächlich wirken. - "Die Wolke" als Buch und als Film stellen einen wichtigen Beitrag zum inzwischen erfolgten Ausstieg aus der Atomenergie dar.
6
Zwanzig Jahre nach Tschernobyl und ziemlich genau so lange nach der Blütezeit der atomaren Katastrophenfilme kommt diese deutsche Variante von DER TAG DANACH in Miniausgabe daher und übt sich ein wenig in ökologischer Polemik, obwohl die Atomkraft noch immer die sauberste Form von Energie ist. Davon mal abgesehen ist die traurige Teenagerliebesgeschichte an manchen Stellen allzu melodramatisch, ohne dabei der eigentlichen Handlung dienlich zu sein. Interessante Aspekte wie die Diskrminierung von Strahlenkranken, welche wie Aussätzige gemieden werden, oder die Langzeitauswirkungen auf die Wirtschaft und den Alltag in der BRD nach solch einem Reaktorunfall werden zwar angerissen, aber leider nicht ausreichend vertieft. Das ist umso bedauerlicher, weil es andererseits viele unheilvolle Momente im Film gibt, die ihre Wirkung nicht verfehlen. 6 von 10.
4
Ich persönlich kann diesen Film in 3 Teile aufspalten. Die ersten 20 Minuten typisches Teenie-Getue, Niveau etwas über Soap, jedoch ohne große Überraschung. Dann gute halbe Stunde wenn der "kleine" Weltuntergang losgeht, da passt dann die Musik, düstere, unheilvolle Stimmung, gut positionierte Panik und Angst. Der Rest des Films ist zwar auf seine Art auch traurig und grausam, wird aber zu schlecht bzw. zu schnell gespielt, es reihen sich unzusammenhängende, unlogische Szenen aneinander, wird sogar fast langweilig, die Atmosphäre geht irgendwie flöten, man fiebert nicht mehr mit. Zu dem Buch kann ich nix sagen, die Grundidee ist ja nicht schlecht, hätte man aber im Film besonders gegen Ende besser gestalten können. Im wahrsten Sinne des Wortes der erste deutsche Super-Gau, teilweise überzeugend aber im Endeffekt fehlt der richtige Feinschliff. 4/10.