Vier katholische Schulmädels wollen in den Ferien mal so richtig einen draufmachen und düsen mit dem Wagen runter nach Fort Lauderdale. Unterwegs haben die Girls einen Unfall und landen mit der Karre im Straßengraben. Auf der Suche nach Hilfe wird die junge Sue Ellen Augenzeugin, wie ein Mann nach einem Schäferstündchen im Wald seine Geliebte mit bloßen Händen erwürgt, weil diese damit droht, seiner Frau von dem Verhältnis zu erzählen. Als Rose und Cindy auf der Suche nach ihrer Freundin den Mörder dabei überraschen, wie er gerade die Leiche vergraben will, gibt es prompt zwei weitere Tote. Sue Ellen und Patty versuchen mit letzter Kraft zur nächsten Polizei-Station zu gelangen, doch kaum sind sie dort, wartet auch schon die nächste böse Überraschung auf sie: Der Sheriff ist der Killer... "Shallow Grave - Reise in die Hölle" beginnt recht vielversprechend mit einer netten Hommage an die Duschmord-Szene aus Alfred Hitchcocks "Psycho", sogar inklusive der passenden Music-Cues und Kamera-Einstellungen, bei der Regisseur Richard Styles durchblicken lässt, dass er sich zumindest rudimentär im Genre auskennt. Seinen besten Moment hat der Film damit dann aber auch schon hinter sich gebracht, denn anschließend ist erst mal der typische Teenager-Kram angesagt, bis der ziemlich unvermittelte Affekt-Mord dann irgendwann doch noch den reinen Thriller-Part der Handlung kickstartet... nur, dass dieser halt leider wirklich nicht besonders thrilling geraten ist. Viel zu viel Zeit wird da mit der Psychologisierung des Sheriffs verschwendet, anstatt aus der recht verzwickten Situation, in die sich die potenziellen Opfer da reinmanövriert haben, ein wenig spannendes Kapital zu schlagen, weswegen der Streifen ob seiner erzählerischen Durchhänger doch unter so mancher Länge zu leiden hat. Der relativ geringe Body-Count wird da abgesehen von einem sehr netten Zeitlupen-Kopfschuss auch nicht durch irgendwelche Härten aufgewertet, denn die Inszenierung der Morde ist doch auffallend unblutig, stattdessen versucht "Shallow Grave - Reise in die Hölle" sein Publikum ein wenig mit unverholen zur Schau gestelltem Sadismus zu schocken: Hier stehen ausschließlich Mädels auf der Abschussliste des Killers und die Erdrosselung mit dem eigenen BH ist da noch nicht mal der Gipfel der Fiesheit, weswegen sich einem doch die Frage aufdrängt, ob Drehbuchautor George Edward Fernandez hier etwa seine puritanischen Wertevorstellungen durchdrücken wollte oder vielleicht doch nur ein geborener Frauenhasser am Werk war. Völlig verkalkuliert hat sich Richard Styles übrigens mit dem hier präsentierten Ende, das wohl verstörend gemeint gewesen ist, sich aufgrund der Art und Weise, auf die die Handlung da zum Schluss förmlich abgewürgt wird, aber doch nur vollkommen unbefriedigend gestaltet... denn statt des erwarteten, großen Finales kommt da dann nur noch der Abspann. Die wenigen Sympathien, die dieser inhomogene Mischmasch aus Backwoods-, Slasher- und Thriller-Motiven überhaupt für sich wecken konnte, verspielt er in diesem Moment dann doch gnadenlos. Fazit: Muss man nicht gesehen haben.
4/10