Billiger Digicam-Look, amateurhafte Effekte und trotzdem das Beste, was es seit langem zu sehen gab !
Bishops erster Langfilm nach der Filmhochschule empfiehlt sich bereits für Hollywood und schreit förmlich nach einem höher budgetierten Remake.
Im Gegensatz zu anderen Independentproduktionen wird hier eine anspruchsvolle und komplexe Story erzählt und nicht bloß Horror von der Stange geboten. So findet sich neben vielen Actionmomenten endlich auch mal wieder ein gelungener übergeordneter Spannungsbogen, der das Interesse des Zuschauers bis zum Ende bindet.
Kurz bevor Sam seine Freundin zum Candlelight Dinner trifft, wird er von einem weißen Van angefahren. Nach einigen albtraumartigen Szenen erwacht er schließlich im Krankenhaus. Schnell muss er erkennen, dass die Traumszenen grausige Realität sind. Er ist gerade mit fremder Hilfe der Hölle entkommen und hat fortan alle Hände voll zu tun, seine Verfolger abzuschütteln. Die Hölle sendet nämlich Kopfgeldjäger aus, um sich die Flüchtlinge zurück zu holen. Darüber hinaus ist Sams Freundin verschwunden. Hat Sam sie etwa ermordet ? Ist das der Grund, warum ihm der Teufel auf den Fersen ist ?
Die originelle Story ist erstaunlich professionell und mit viel Witz und Tempo in Szene gesetzt. Insbesondere können Dialoge und die Interaktion der Figuren überzeugen. In anderen Billigproduktionen bringen Drehbuchautoren sonst nur Pöbel- und Streitgespräche auf Talkshow-Niveau zwischen den Teenagern zustande. Hier steckt selbst in den Nebenfiguren erstaunlich viel Leben. Vor allem Sam und seine zwei Fluchthelfer sorgen für eine Menge Spass. Mal abgesehen von den eiskalt agierenden Höllenjägern, kommen alle Figuren symphatisch und glaubwürdig rüber.
Auch die Action ist hervorragend choreographiert. Selbst großräumige Szenen mit einer Vielzahl von Akteueren gehen dem Regiesseur erstaunlich selbstsicher von der Hand. Der professionelle Schnitt sorgt für den nötigen "Drive".
Die Effekte sind in den Kampfszenen o.k. , das Make-Up der Kopfgeldjäger und das computeranimierte Höllenmonster gegen Ende des Films sind hingegen verbesserungswürdig.
Fazit:
Das geringe Budget verdirbt zwar den Look, der Rest ist aber "ganz großes Kino"
8/10 Punkten