Für Leute, die mal was Anderes wollen.
Ein Mann (Guy Pearce) jagt den Mörder und Vergewaltiger seiner Frau. Erschwert wird das Unterfangen dadurch, dass sich sein Kurzzeitgedächtnis in kurzen Abständen regelmässig löscht. Somit muss er sich alles auf Zettel notieren und Photos machen um sich zu erinnern.
Aus dieser überaus interessanten Idee bezieht der Film einen Grossteil seiner Faszination. Der zweite Aspekt, der den Film zu etwas besonderem macht, ist die Erzählweise. Denn der Film erzählt die Geschichte rückwärts. Jeder Abschnitt endet mit dem Anfang des davor gesehenen Teils. Dadurch verlangt Nolans Film viel Aufmerksamkeit und
Konzentration.
Zwar erweckt die Geschichte Interesse und wird gegen Ende auch spannend, doch meist erhält nur der Erzählstil die Atmosphäre aufrecht. Soll nicht heissen, dass es langweilig, ist aber kein spannende Passagen gibt. Auch für einige Aha-Effekte ist gesorgt und während die Spielzeit dahinläuft sieht man viele schon gesehene Szenen in einem ganz anderen Licht. Allerdings ist der Wiederanschauungswert nicht allzu hoch. Beim zweiten Mal wird wohl einiges klarer und auch zusammenhängender, doch verliert der Film auch einen Teil seiner Faszination. Das Werk fordert den Zuschauer. Die Schauspieler (manche mehr, manche weniger bekannt) spielen souverän. Etwas mehr Emotionen hätten es aber doch sein dürfen.
Das Ende fand ich recht verblüffend (eigentlich stellt es ja den Anfang dar) und auch die Wechsel zwischen Szenen in Schwarz/Weiss und Farbe wurden gut eingebaut.
Fazit:
Trotz der Kritikpunkte ist der Film absolut sehenswert. Nicht unbedingt wegen der Geschichte selber (obwohl sie ansprechend gestaltet wurde). Eher der Stil und die Erzählweise machen ihn zu einem sehr interessante und auch fordernden Film.