Ein Mann jagt den Mörder seiner Frau...24.05.2011
Das ist ja im wesentlichen nichts Neues und als Story seit anno dunnemals bestens bekannt - in sehr vielen Reviews auch von mir immer wieder gerne als "legendärer Anlaß" bezeichnet. Doch dieser Film ist keineswegs ein Actionthriller nach Art von Seagal, er ist an sich überhaupt kein Actionfilm, sondern in der Tat ein sehr verschachteltes Puzzle aus Erinnerungen, wahren und falschen, die aber stringent und immer recht logisch dargeboten werden. Das alleine ist faszinierend, denn der Film strengt den Zuseher mit zwei sehr ungewöhnlichen Dingen an:
1. Die Hauptfigur hat kein Kurzzeitgedächtnis mehr
2. Der Film wird rückwärts erzählt
Soweit, so gut. Wir folgen dem Versicherungsagenten Leonard Shelby, der verzweifelt versucht, den Mörder seiner Frau zu finden. Diese ist bei einem Überfall auf die beiden gestorben, und seitdem hat Leonard kein Kurzzeitgedächtnis mehr - alles, was vor 15 Minuten geschah, ist vergessen. Doch trotz dieser Einschränkung hat der Mann ein Ziel und auch einen Plan - mit der Polaroid werden wichtige Dinge festgehalten, und die gnaz wichtigen werden auf den Körper tätowiert. Leonard ist nicht allein, ein Mann namens Teddy und eine Frau helfen ihm - oder scheinen ihm zu helfen, denn je mehr man Leonard zum Anfang der Geschichte folgt, um so verwirrender werden die Ereignisse.
Das macht aber nichts, denn der Zuseher wird so zum Zusehen gezwungen. Der Gang auf die Toilette, knistern mit der Chipstüte...besser nicht, denn sonst könnte man ein wichtiges Indiz verpassen. Der Film lebt von der Story und von seinem Hauptdarsteller, doch mit der Zeit wird das Ganze einfach ein wenig zu verschachtelt...obwohl die Sache stets logisch weiter- bzw. zurückgeführt wird. Und wenn der Film dann vorüber ist, würde man ihn am liebsten nochmal sehen, um zu schauen, ob wirklich alles paßt..derlei ist selten geworden in Hollywood, und so muß man dem Film ein uneingeschränktes Lob aussprechen, denn er vermag intelligent und spannend zu unterhalten - wenngleich auch ein wenig zu bemüht und am Ende in meinen Augen zu konstruiert...daher leichter Punktabzug und 8/10.