Memento ist ein unkonventioneller Thriller, der sich durch seine komplexe Erzählstruktur von anderen Vertretern des Genres abhebt: Leonard hat nach einem Überfall kein Kurzeitgedächtnis mehr, kann also keine neuen Erinnerungen abspeichern. Mit Hilfe von Fotos, Notizen und Tattoos versucht er, den Mörder seiner Frau ausfindig zu machen. Der Film erzählt einen Teil der Geschichte in umgekehrt chronologischer Reihenfolge. Immer wenn Leonart die gerade gezeigten Geschehnisse vergisst, schneidet der Film zur vorherigen Gedächtnislücke. Dadurch weiß der Zuschauer genau so wenig von der Vergangenheit wie der Erzähler. Zwischendurch wird immer wieder zu Schwarz-Weiß-Sequenzen geschnitten, die chronologisch laufen und weitere Informationen über Leonards Vergangenheit und Erkrankung beinhalten. Am Ende des Filmes treffen die beiden Handlungsstränge aufeinander.
Im Gegensatz zu vielen anderen Filmen mit einem unverlässlichen Erzähler weiß man bei Memento von Anfang an, dass man Leonards Sichtweise nicht völlig trauen kann. Trotzdem schafft die Auflösung es zu überaschen. Auch Kameraarbeit, Schauspieler und der beunruhigende Lynch-ähnliche Soundtrack wissen zu überzeugen.
8/10