Mal sehen: Ein altes Haus in der Pampa, ein böser Geist, ein scheinbar besessenes Mädchen und ein paar Schockeffekte. Das ist "An American Haunting" Warum zum Teufel also sollte man sich diesen Gruselfilm ansehen, wenn es ihn doch schon in tausendfacher Ausfertigung gibt? Arschklar: Weil er nett anzusehen ist und mit Dolby-Surround Anlage ein paar schöne Erschrecker bereit hält.
Die Geschichte ist schnell erzählt: Wir schreiben das 19. Jahrhundert. Vater Bell war scheinbar etwas besoffen, als er einer alten Dame ein Stück Land verkaufte und 20 Prozent Zinsen verlangte. Der Fall geht vor Gericht, die böse dreinguckende Faltentrulla ist mit dem Urteil nicht wirklich einverstanden und verflucht die ganze Familie. Scheiße auch!
Dann geht es auch schon richtig los. Betsy macht nun jede Nacht Bekanntschaft mit einem bösen Geist, welcher sie auch schon mal durchs Zimmer schleift und in der Luft ohrfeigt. Außerdem hat Betsy zusätzlich noch Visionen von einem kleinen Kind. Warum nur? Das, lieber Leser, verrate ich jetzt natürlich nicht.
Warum der Film so miserabel abschnitt, kann ich nicht ganz verstehen. Klar, er bietet absolut nichts Neues und ist ganz sicher kein Meisterwerk, aber für einen gepflegten Gruselabend ist er allemal zu empfehlen. Die Schauspieler, allen voran Donald Sutherland als verzweifelter Vater und Rachel Hurd-Wood als gepeinigtes Opfer machen ihre Sache alle sehr gut (wie oft habe ich diesen Satz eigentlich schon geschrieben?) und die Schockeffekte verfehlen besonders am Anfang nicht ihre Wirkung.
Gegen Ende wird es allerdings sehr wirr und vieles wiederholt sich leider. Jeden Abend kommt der Geist, belästigt die Familie und haut wieder ab. Das wird mit der Zeit schon etwas fade. Die Auflösung wirft auch mehr Fragen in den Raum, als dass sie schockiert. Doch halte ich 7 Punkte für durchaus gerechtfertig, denn der positive Eindruck überwiegt doch. So langsam erwarte ich aber doch mal wieder ein paar Innovationen in meinem geliebten Grusel-/Horrorbereich.