Cry of the Banshee
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Mittelalter: Lord Edward Whitman's (Vincent Price ) erklärte Lebensaufgabe ist die aktive Sterbehilfe des Hexenglaubens in seinem Amtsbezirk als Richter. Seine Probleme beginnen als er sich mit der Hexe Oona (Elisabeth Bergner) anlegt. Nachdem Whitman ihre halbe Gefolgschaft massakrieren lies, hetzt sie ihm einen übernatürlichen Rächer auf den Hals der seine Sippschaft einen nach dem anderen umbringt.
Eindeutig im Fahrwasser von Micheal Reeves erfolgreichem (und um ca. 10 Klassen besseren) Film "Der Hexenjäger" gedreht, ist "Cry of the Banshee" zwar nicht gerade ein Muss aber trotz aller Mängel noch unterhaltsames Werk geworden. Wie auch in seinem späteren "Mord in der Rue Morgue" muss Regisseur Gordon Hessler sich mit einem Drehbuch herumschlagen bei dem der Reiz der Geschichte (wer ist der Werwolf- Mörder?) schon zu Anfang verpufft. Glücklicherweise reißen die Darsteller (vor allem natürlich Vincent Price und Hilary Dwyer - letztere ebenfalls aus "Der Hexenjäger" bekannt) einiges. Price spielt den bösen Magistrat zwar routiniert aber dennoch mit genügend Charme dass es eine Freude ist im zuzusehen. Die Hexe Oona kommt vor allem in der deutschen Fassung sehr nervig und noch dazu ziemlich senil rüber, von ihren hippie-style gedressten Anhängern mal ganz zu schweigen. Die Beschwörungsszenen in einer alten Kirche mit Oona und ihrer Gang sind dann auch für einige Lacher gut.
Für die im Hexenverfolgungsfilm übliche Tyrannei und Vergewaltigungsversuche sind die männlichen Mitglieder von Edward's Familie zuständig, außer dem zum weniger militanten Christentum bekehrten Harry. Diese sind dann auch die am wenigsten interessanten und unsympathischsten Charaktere die leider einiges an wertvoller Spielzeit bis zu ihrem unvermeidbaren Ende einheimsen. Wie bei Hessler's anderen Filmen auch schafft es das Drehbuch einfach nicht sich auf's wesentliche zu konzentrieren. Das geringe Budget des Filmes tritt ebenfalls des Öfteren zutage, der Dining-Room im Schlosse der Whitmans scheint mehr wie ein durchschnittliches Wohnzimmer und vom Dorf und dessen Bewohnern kriegt mein eigentlich kaum etwas zu sehen. Zumindest der Score ist recht gelungen und die letzten Szenen sind ebenfalls recht cool.
"Cry of the Banshee" ist nicht wirklich ein guter, aber doch recht unterhaltsamer Film mit vielen Abstrichen, den man sich dann reinziehen kann wenn man nach zweimaligem überlegen immer noch nix besseres zu tun hat. Kleine Empfehlung für Hexenverfolgungs- und Price Fans.