Review

„Nieten in Nadelstreifen“ – damit sind hier keine hochrangigen Manager gemeint, vielmehr passt die Beschreibung auf zwei niedere Gangster namens Johnny und Brad, die ihre Aufträge eher schlecht als recht erledigen und bei ihrem letzten Auftrag, der Entführung der Frau eines 150.000-Schuldners, besonders tief in den Fettnapf treten. In der Hausnummer geirrt geraten sie erst an die falsche Frau, leider kommt einer der beiden auch dann noch an den Abzug seiner Pistole. Dieser Unfall wäre weniger tragisch, würde es sich dabei nicht um die Frau des lokalen Mafia-Oberhauptes handeln; der sinnt auf Rache und setzt seine besten Leute auf die beiden Loser an. Zwischen zwei Fronten stehend müssen die zwei nun schauen, wie sie aus ihrer pikanten Lage wieder rauskommen – 150.000 sind aber schon ein Anreiz, die Dinge zu ihren eigenen Gunsten zu wenden. Als Freund von Gangsterfilmen hat man sicher mehr Spaß mit dem Film und kann sicher manches Zitat oder eine Hommage besser erkennen als meine Wenigkeit, die mit dem Genre weniger anfangen kann. Als Liebhaber von Amateurfilmen jedoch kann ich aber schon einige objektive Worte über den Film verlieren. Die Macher hatten sicher viel Spaß beim Drehen, leider hat sich dieser auf mich weniger übertragen. Das lag vor allem an der sich doch etwas ziehenden Geschichte ohne wirkliche Höhepunkte oder Innovationen; gerade der Showdown in der Lagerhalle hat mich etwas enttäuscht, da Shoot-Outs fast blutleer von statten gehen. Ferner hätte man ein paar knackige Actionszenen einbauen können oder durch ein paar schnittige Kamerafahrten der Szenerie einen coolen Look geben können. So versumpft das Finale leider etwas, es entschädigt auch nicht sonderlich für die vorangegangenen 50 Minuten, in denen leider auch so gut wie nichts Spektakuläres passiert. Die Dialoge sind manchmal schon nett anzuhören, die Charaktere sympathisch verpeilt und nicht gewollt cool – doch die Naivität der Frauen ist zum Kopfschütteln. Wirklich gelungen war die Szene, als einer der beiden einen Türsteher mit dem Ex-Zuhälter Stefan Hentschel in Verbindung bringt und dies durch einen kurzen Ausschnitt in das Fun-Video "Backenfutter" visualisiert wird. Auch der RESERVOIR DOGS ähnelnde Soundtrack ist stimmig und passend. Wie gesagt, gute Ansätze hat der Film, etwas getrimmt hätte er mir sicher besser gefallen. Wer sich nicht hat „abschrecken“ lassen, hat die Möglichkeit sich unter www.2boys4allseasons.de ein eigenes Urteil zu bilden.

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