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Wilde, eigentlich inkohärente, aber auf Verhaltensregeln sowieso verzichtende und dadurch auch höchst unterhaltsame Mischung aus buddy picture Actionkomödie, Triadenfilm - Parodie, und auch den Zusätzen einer gleichfalls humoristisch unterlegten, nichtsdestotrotz kurzzeitig mit Romantik und Drama spielenden Liebesgeschichte. Derlei Bastarde der Entertainment-Branche kamen zu dem fraglichen Zeitpunkt der frühen Neunziger zwar noch durchaus zuhauf und alles andere als Unikate heraus, sollten kurz vor danach und wie abgesprochen spätestens ab '97 im Zusammenhang mit der Übergabe der ehemaligen Kronkolonie zurück an Mutterland China auch aus den Kinos und den folgenden Medienstätten großteils verschwunden sein. Warum  hier das Zünden eines allseits lockeren, wild durch die Gattungen springenden und trotzdem alles unter einen gemeinsamen Hut bringenden Feuerwerks an Charme und Sympathie noch so spielerisch gelingt und bald darauf, von sehr geringen Ausnahmen einmal abgesehen überhaupt nicht mehr, bleibt als ungestellte Frage und mit so ausbleibenden Antworten als Rätsel zurück. Eine wirkliche Bedienungsvorschrift scheint hier zumindest auch nicht gegeben, verfolgt man gar den eigentlichen Aufhänger nur wie im Nebenbei:

Die zwar aus unterschiedlichen Verhältnissen stammenden, sich aber seit frühester Kindheit kennenden Fred Tung [ Tony Leung Chiu-wai ] und Keith [ Jacky Cheung ] wollen aus abweichenden Gründen, allerdings gemeinsam in den Triaden die Empore hinaufklettern. Dazu ist ihnen jedes Mittel recht, arbeiten sich nach all den, mittlerweile auf geschlagene zwei Dekaden angewachsenen Jahren immer noch als Handlanger und besonders Mädchen für Alles, müssen körbeweise Macheten zum nächsten gangwar schleppen und sich als menschliche Bombentester ausbeuten lassen. Aufgrund ihrer allgemeinen Ungeschicklichkeit, der gewissen Mutlosigkeit und einiger Zufälle u.a. durch die versehentliche Hilfe des allgegenwärtigen Fatty Ball [ Eric Tsang ] haben sie sich dabei den Ruf der Unglücksraben erarbeitet, der jedem Triadenführer in ihrer Nähe unweigerlich den Tod bringt. Dies möchte der momentan erfolgreichste unter ihnen, Boss Kwan [ Ken Tong ] auf Anraten seines General Lee [ Glen Chin ], eines supernatural - Experten aus China, für seine Zwecke nutzen, und engagiert die Beiden. Zudem machen ihnen Jane [ Anita Yuen ], eine vermeintliche Hure aus Singapur Ärger im angestrebten Geschäft und in Sachen Liebe, und fordert der Kredithai Gold-Teeth Shing [ Billy Ching ] mit Waffengewalt ausstehende Gelder zurück.

Vom Titel her und seiner Anlehnung richtet man sich natürlich an Days of Being Wild (1990), Wong Kar-wai, der damals von seinen Regiekollegen aus HK, vorzugsweise von Wong Jing höchstpersönlich öfters mal den Neid, in Form von Häme und Scherzen abbekam. Der Verweis ist im Grunde und besonders im Belang auf die Rezeption des hiesigen Werkes eigentlich nichtig, wirft man zwar gerade zu Beginn einige der typischen Stilmittel [ blur motion, jump cuts, verzögerte Bildfolgen, sämige Unschärfen, Durchwandern der flirrenden Kamera von Raum und Menschenansammlung, kippende Schrägen, extreme Weitwinkel etc. ] und dies sogar in handwerklich sicherer und auch die eigene künstlerische Form hervorhebender Art und Weise in den Raum, höre die Vergleiche aber an diesem Äußerem incl. der Übernahme von Manierismen auch schon wieder auf.

Vielmehr erinnert man indirekt und direkt an Blackie Kos filmographischen Vorgänger Curry & Pepper, dessen Zweiter, unzusammenhängender Teil (und Vorgänger von Chez N'Ham Story) man darstellt, ein wenig auch an Pom Pom & Hot Hot. Beide ebenfalls mit Jacky Cheung, der nun doch erstaunlicherweise mit allen drei unterschiedlichen Partnern die gleiche wie selbstverständlich familiär-formlose Verbindung eingeht. Beides viel mit Nebensächlichkeiten gepfropfte, dadurch allerdings die dünne Geschichte tragende und letztlich aus Spaß den blanken Ernst filternde cop movies mit dumb fun Faktor. So stehen die beiden das Lebensziel, das traute Heim, auch mal das Bett teilenden Hauptfiguren hier auf der falschen Seite des Gesetzes, aber mit dem Fleck am rechten Herzen, manövrieren sich mit großer Klappe und Hasenfüssen, allerlei geschwinden Drehungen, Windungen, Richtungswechseln sowie "Ja und Amen" Sagereien durch ein Geschehen, dass mehrere Nummern zu groß und gefährlich für sie ist, aber durch die Bauernschläue im Verbund mit Glück [ und später im Schlussakkord auch mit wuchtigen Waffen und Detonationen ] dennoch mit Abstand am Besten gemeistert wird.

Auf der Strecke bleiben die Anderen, der zwar vorhandene und die Handlung mit allerlei Cameos, Sketchen, Episodenreigen ständig am Leben handelnde, aber nun wirklich nicht so wichtige Rest, wobei da auch weder die Komposition der Akte noch ihre Reihenfolge noch Zusammensetzung so richtig bemerkenswert und in dem ganzen Gemauschel eh [über]flüssige Zierde ist. Es wird so auch gar nicht Gelegenheit geben, dies Alles nur annähernd vollständig abzuhandeln, springt man erst durch einen Zeitpunkt zum anderen und bald in den Gang- und Tonarten mannigfaltiger Gattungen hin und her. Gerade das Genre der hak se wui, der black society, die hier von den beiden Figuren nahezu immer vergöttert, gleichzeitig aber durch ihre Auftritte auch der Absurdität und so Lächerlichkeit preisgegeben werden, dürfte noch mit am Interessantesten im Einfluss sein. Im Zitat auffällig ist die Hommage an Arbeiten wie A Better Tomorrow oder To Be Number One, die auch kurzfristig und bis zur baldigen Auflösung in das Überzogene, Übertriebene oder durch gar nicht so heroische Verhaltensweise des Aberwitzes und anderer Torheiten preisgegeben, und letztlich durch ein vermehrt explosions- und bleihaltiges Geschehen erneut referiert werden. Selbst auf Bananenschalen wird da mitten im Machetengefecht ausgerutscht, oder mit Buttermesser und Dosenöffner in den blutigen Kampf und sich bei dem ersten Anzeichen von Gefahr schnell wieder aus dem Knäuel heraus in Sicherheit gezogen.

Als Kontrast dazu die vollkommene Verdickung, eine unbedingt unglaubwürdige Anschwellung hin zu Riefenstahlschen Ausmaßen, in dem auf einer an Sektenkundgebung erinnernden Gangsterveranstaltung mit Sprecher und Vorsitzenden Kwan zu einer bloßen Götzenhuldigung und der Schaffung einer Welt rein von Triaden, einer "Trust Ourselves Party" im den Arm hebenden und skandieren Chor ausgerufen wird. Ein wenig rau und gar nicht so mainstreamlike sind auch die sexuell offensiv, oft beleidigenden, von Schmutz und Schande und Anfeindungen garnierten Sprüche der Kleinkriminellen; ein Gebaren im Film und des Filmes abseits der Stromlinienförmigkeit, zwischen kess, schmissig, beschämend, verschämt und intrigant.

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