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„Sterben – aber richtig“ ist ein ganz ordentlicher B-Actionfilm, dem allerdings in der zweiten Hälfte die Puste ausgeht.
Der junge Cop Boomer (Scott Wiper) und seine Kollegen ermitteln undercover gegen eine Horde Verbrecher, doch bei einem fingierten Deal fliegen sie auf und können die Gangster nur knapp erledigen, wobei Boomers Partner dabei auch getötet wird. Die erste Actionszene des Films ist eine sehr gelungene Schießerei, aber auch die beste des Films.
Gleichzeitig fädelt der Bundesagent Harrison ’Harry’ James (Jefferson Moore) einen Deal ein, bei dem es um einen geklauten Mirkochip geht, auf den ein Gangster scharf ist. Deshalb wird Harry alsbald von allen möglichen Leuten gejagt, schwer verwundet, aber er kann erst mal spurlos verschwinden, weshalb seine Ex-Frau Savi (Mirjana Jokovic) den Detektiv Flash (Joe Pantoliano) auf ihn ansetzt. Der nun aufkommende Verschwörungsplot ist anfangs undurchsichtig und wird es auch erst spät im Film, wodurch die Story an Spannung gewinnt.

Boomer quittiert nach dem Tod seines Partners den Polizeidienst in Chicago und macht sich auf den Weg zu seiner Freundin Kelly (Natasha Henstridge). Doch der Naivling wird auf dem Weg ausgeraubt und durch Zufall von Flash mitgenommen. Aber die beiden geraten in eine Falle der nach Harry suchenden Gangster und Boomer steckt bis zum Hals mit drin...
Der Plot um den jungen Kerl, der in irgendeine große Gangsteraktion mit hinein gezogen wird, ist nicht unbedingt neu, aber große Innovationen sind heutzutage ja eh eher selten. So präsentiert sich „Sterben – aber richtig“ anfangs auch als bunte, temporeiche Variation des Themas. Doch in der zweiten Hälfte schien in Scott Wiper in seiner Funktion als Hauptdarsteller, Regisseur und Drehbuchautor in Personalunion etwas überfordert zu sein, denn hier lässt der Film in mehrerlei Hinsicht nach. Denn wenn die Fronten wie Allianzen klar sind, lässt die Spannung nach und auch die Actionszenen besitzen im weiteren Verlauf weitaus weniger Pep.
Kurzweilig hingegen ist die Auswahl der alle etwas schrägen Charaktere, wobei Boomer ein wenig zu naiv und gut ist. Doch viele andere Figuren regen zum Schmunzeln an, auch wenn der ein oder andere recht schnell wieder abtritt. Auch die kleinen Gags können das ein oder andere Schmunzeln verursachen. Wipers Regieleistung ist auch als solide bezeichnen, auch wenn er keinen groß eigenen Stil entwickelt.

Die Actionszenen bieten an sich nur Shoot-Outs und ein paar Prügeleien, die aber schick in Szene gesetzt sind, aber unterschiedlich Qualität haben. Das erste Drittel ist von der Anzahl und Qualität der Actionszenen sicherlich das Beste, während im zweiten Drittel an sich nur die Szene im Supermarkt erwähnenswert ist. Im letzten Drittel ist die Farmhausszene ganz gelungen, während der Showdown doch enttäuschend unspektakulär ausfällt. Daran sieht man, dass der Film auch hier in der zweiten Hälfte nachlässt.
Scott Wiper spielt auf durchschnittlichem Niveau, weshalb er gerade als Held nicht immer überzeugt. Die Nebendarsteller allerdings sind alle auf recht gutem Niveau und mit Joe Pantoliano, Lou Diamond Phillips und Natasha Henstridge sind auch Darsteller aus Hollywoods zweiter Reihe anwesend.

Ganz netter B-Actionfilm, der allerdings in der zweiten Hälfte sowohl bei Handlung als auch bei Action nachlässt.

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