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Steven Price, bekannt für seine exzentrischen Vergnügungsparks mit derben Scherzen, lädt anlässlich des Geburtstags seiner Frau fünf Gäste in ein Schloss ein. Jedem wird eine Million Dollar versprochen, wenn sie eine Nacht in dem Prunkbau mit blutiger Vergangenheit überleben. Zwar verunsichert von der Idee des reichen Exzentrikers, aber von dem Geld angezogen, lassen sie die Nacht auf sich zukommen, als sich das Gebäude wie von selbst hermetisch nach außen schließt. Ebenso wie die zusammengewürfelten Versuchskaninchen bleibt über weite Strecken der Zuschauer im Ungewissen darüber, wer hinter den bald auftauchenden, mysteriösen Bedrohungen steckt. In Frage kommt der spinnerte Gastgeber ebenso wie die sarkastische Gemahlin und mit dem Haus ist auch etwas nicht koscher. Um nicht zu viel aus dem gelungenen Verwirrspiel zu verraten: Überraschungen und Wendungen werden in diesem Puzzle zum spannenden Ganzen vermengt, Langeweile ist da Fehlanzeige. Die Handlung im Schloss ist immer wieder gespickt mit traumhaften Rückblenden in die blutige Nervenheilanstalt von 1931, wo Jeffrey "Re-Animator" Combs sehenswerte Auftritte als Mad Scientist hat. Was diese Neuverfilmung vor allem ausmacht, ist die oftmals stilsichere Mischung aus schwarzkomödiantischen Dialogen und spannenden bis düsteren Horrorszenarien. Regisseur William Malone schafft es, die Story noch etwas auszubauen, und den Hauptcharakteren ein neues Leben einzuhauchen. Mit einigen Modifikationen gegenüber dem Original von 1959 transportiert er seine Haunted House Version in die moderne Zeit, ohne die Herkunft der Geschichte zu übergehen. So huldigt er an einigen Stellen offensichtlich und mit Respekt seinem Vorgänger, der Partygeber heißt beispielsweise nicht zufällig Steven Price und wird von Geoffrey Rush als Vincent Price look-a-like gespielt. Seine ihn hassende Frau übrigens wird von der bezaubernden Famke Janssen dargestellt, deren offener Ehestreit ein echtes Highlight für zwischendurch bietet. Bleibt noch zu erwähnen, das nicht nur die düstere Kulisse und der knallige Soundtrack sowie der monumentale Bau beeindrucken, sondern ebenso die sauberen Goreszenen, die zwar nicht überhand nehmen, aber für die Freigabe von 16 erstaunlich deutlich sind. Auch angesichts des klasse Spannungsbogens und der atmosphärischen Umsetzung mit den surrealen Einflechtungen ein Genrehighlight, bei dem nur das Ende etwas abfällt, doch das sei hier mal (fast) verziehen.

Fazit: Cleverer Horrorfilm, der Spaß macht und gute Schocks einsetzt, ohne bloß ein billiges Sequel eines Klassikers darzustellen. Anschauen und sich nicht von dem irreführenden deutschen Cover abschrecken lassen. 8/10 Punkten

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