Review
von Leimbacher-Mario
Wikingerclique'inger
John McTiernan schickt Antonio Banderas als unglücklich verliebten Araber mit mehr als zwei Handvoll blutgieriger Wikinger in seinen letzten Stand gegen noch blutdürstigere Bärenkreaturen! Ist „13th Warrior“ gut gealtert? Oder gar ein unterschätztes und unheimlich unterhaltsames Kriegerepos?
„Der 13te Krieger“ ist eine etwas chaotisch anmutende Crichton-Verfilmung, bei dessen Produktion es einige Probleme gab, sodass Crichton selbst sogar zeitweise das Regieruder übernehmen musste. Und das merkt man auch im Schnitt, im enttäuschenden Finale, in der merkwürdigen Erzählweise wo direkt mehrere Nebenhandlungen eiskalt fallengelassen werden. Oft ist die Beleuchtung auch zu dunkel und eine gewisse Oberflächlichkeit kann man ihm sicher locker vorwerfen. Aber das ändert nichts am Spaß den man mit diesen Barbarenscharen hat! Die Stimmung ist düster, das Blut spritzt fontänenweise, der Fantasyanteil wird gekonnt eingefädelt und umgekehrt. Das liegt irgendwo zwischen Fulci und Kurasawa. Einige der Wikinger haben durchaus Charakter, alles wird mit ernster Miene (und dadurch noch trashiger als wohl gewollt) runtergespielt, Banderas trumpft als Außenseiter und Fisch-an-Land auf, es werden (durchaus etwas naiv, aber why not?!) religiös/gesellschaftliche und sogar sprachliche (!) Brücken gebaut. Letzteres in einer fast schon kultigen und sensationell unrealistischen Sequenz und einer Nacht (!) am Lagerfeuer. All das macht „13th Warrior“ leider nicht perfekt oder zu dem bärigen Meisterwerk, das es vielleicht hätte sein können in einer perfekten Welt. Und dennoch völlig zurecht zu einem der unterschätzteren Abenteuerfilme für Erwachsene der 90er!
Fazit: ein guter bis großartiger Mittelalterreisser der alten, cheesy 80er-Schule (obwohl einer Jahrzehnt später gemacht) - ein großer Spaß, egal ob beabsichtigt oder nicht!