„Wir haben circa neun Morde pro Tag. Durchschnittlich sind sechs Frauen dabei, also passen Sie auf.“
Im Jahre 2008 notierte ich knapp:
Italienischer Slasher von Lucio „Ein Zombie hing am Glockenseil“ Fulci mit deutlichen Giallo-Elementen wie dem Whodunit? und dem brutalen Aufschlitzen zahlreicher attraktiver leichtbekleideter bis nackter junger Frauen.
Zunächst einmal kommt der Film ob seiner selbstzweckhaft anmutenden Darstellung nackter Tatsachen und harter Gore-Effekte ziemlich schmuddelig rüber und der mit „Donald Duck“-Stimme sprechende Mörder wirkt mehr komisch als alles andere. Im weiteren Verlauf des Films lernte ich allerdings die fast schon beleidigende Darstellung der im Film vorkommenden New Yorker als allesamt triebgesteuerte, sexuell verirrte bis abartige und irgendwie alle Dreck am Stecken habende Klientel zu schätzen und bei der Auflösung des Tatmotivs vermag einem das anfängliche Lachen über die Stimme des Mörders durchaus im Halse stecken zu bleiben.
Nachdem ich mittlerweile in den Genuss einer Wiederaufführung im Kino gekommen bin und etliche Filme mehr aus jenem Segment gesehen und reflektiert habe, möchte ich anmerken, wie eigen und auf positive Weise bizarr Fulcis Charakterisierung New Yorks als neurotisch durchsexualisierte Stadt gelungen ist, die ihm oft fälschlicherweise als Misogynie ausgelegt wird. Und, mitentscheidend für die Wirkung des Films: Das „Gequake“ des Täters scheint auf der heimischen Glotze gern mal unterzugehen; seine volle Wirkung entfaltet es über die Soundanlage eines Kinos, in der es in seiner überverhältnismäßigen Lautstärke Terror stiftet und verstört.