Ziemlich schwacher „French Noir“ mit allerdings einigen guten Jazz-Einlagen, kompetent und gekonnt gesungen von Hazel Scott.
Natürlich wissen wir tief in unserem Herzen, dass Gabin gar nicht schlecht spielen kann, sondern allerhöchstens mal emotionsarm auf Autopilot, aber diese Mordsstory rund um einen im Bois de Boulogne erschossenen Nachtclubbesitzer hat so gar nichts Kriminalistisches, was einen interessierten Liebhaber französischer Polizeifilme wach halten könnte.
Kurios allein ist die Paarung des schon sehr gereiften Gabin (er war über fünfzig) mit der noch sehr jungen Nadja Tiller, die die Gelegenheit nutzt, zwischen all den wie nebenbei dahin plaudernden Franzosen die Gelegenheit nutzt, ihr schwer erziehbares bayrisches Mägdelein auf Heroin wie aufgespult und hochdramatisch anzulegen.
Die sich entwickelnde Love Story ist – logisch – wenig realistisch und kommt auch nie so ganz überzeugend rüber, weil sie immer schnell zum nächsten Dealer flattert, wenn sie mal in die Kiste kommt und er meistens gemütlich im Hintergrund darauf wartet, dass sich die Quatschköppe im Tanzlokal selbst entlarven.
Hier gibt’s keine wirklich überzeugenden Bösen, nicht mal überzeugende Halbweltgestalten und dementsprechend kommt die „Auflösung“ auch mehr wie ein lange vorher angekündigtes, privat verhandeltes Kammerspiel daher und nicht als Überraschung anhand neuer Ermittlungen oder Entwicklungen.
Wer Spaß an flüssig gedrehten Nachtclubsequenzen hat und französischen Bars, der wird seine Freude haben, aber permanente Gequackel aller Beteiligten im beiläufigen Ton, dreht auch das gutwilligste Interesse irgendwann ab. Durchgehend mäßig! (4/10)