kurz angerissen*
erstmals veröffentlicht: 12.05.2012
Fieser kleiner Belagerungs-Monsterreißer mit postmodernen Elementen, der eine Gruppe von Figuren anhand individueller Soundtracks in nur wenigen Sekunden bereits charakterisiert hat und ihnen im gleichen Atemzug durch Texttafeln schon mal ihr potenzielles Ende prophezeit. So spart man sich bequem die Exposition und fängt einfach gleich mal mit den Monsterattacken an, was die knackige Laufzeit von 85 Minuten rechtfertigt. Weil nicht einmal ergründet wird, wer oder was die Monster sind oder wo sie herkommen, entwickelt sich "Feast" zur hochkonzentrierten Ursuppe, in welcher Klischees bestätigt, aber auch Tabus gebrochen werden. Teils mit ekligen Liquiditäten verbundener Monstersex nimmt derweil eine zentrale Position mit dreierlei Funktion ein: 1. Er reflektiert den Fortpflanzungsdrang der Menschheit und reduziert sie auf seine Urtriebe (daher auch die menschenähnliche Gestalt der Monster und die primitiven Tiermasken), 2. Er persifliert die Fortpflanzungszyklen von Filmen wie "Alien" oder "Species", indem er die oft Tage, Wochen oder Monate dauernde Prozedur auf wenige Sekunden herunterbricht, 3. Er verpasst dem Film einen stark ironischen Ton. Als die Tore endlich wieder geöffnet werden, erlebt man das gleiche bereinigende Gefühl, das auch "From Dusk Till Dawn" bei Morgengrauen erzeugte - nur, dass Clooneys Karre während der einsetzenden Abspannmusik nicht abkackte.
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