In den USA gibt es ein Pendant zu “American Idol”, also quasi eine
Castingshow für designierte Drehbuchschreiber und mehr oder weniger
talentierte Regisseure. Diese von Matt Damon und Ben Affleck
unterstützte Show „Project Greenlight“ hat es auf 3 Staffeln mit
mäßigem Erfolg gebracht. In der letzten Staffel ging es um die Regie
eines Horrorfilms und John Gulager konnte sich letztendlich durchsetzen
und durfte „Feast“ inszenieren.
Und ganz ehrlich: Den Film habe ich nicht kommen sehen. Der
Regieneuling prügelt hier in knapp 86 Minuten eine simple Monster –
gegen – Menschen – Geschichte durch und dabei entpuppt sich „Feast“ als
kleiner, gradliniger und herrlich gemeiner Low-Budget-Film.
Bevor man unvorbereitet mitten ins Geschehen geworfen wird, gibt es als
Einleitung eine witzige, steckbriefartige Vorstellung aller
Beteiligten. Die darin angedeutete Lebenserwartung der Protagonisten,
die den normalen Regeln des Horrorfilms entspricht, wird dann wenige
Minuten später augenzwinkernd ad absurdum geführt. Entgegen aller
Klischees und Stereotypen wird weder vor Kindern, Krüppel oder Stars
haltgemacht. Wenn der als Superheld vorgestellte toughe Schönling kurze
Zeit später das Zeitliche segnet, wird schnell klar, dass hier auf
einfachste Art mit den Genre-Konventionen gespielt wird.
Und darum macht „Feast“ auch so viel Spaß. Fehlende Originalität und
ein dünner Plot werden durch Brechen der Horrorfilmregeln und viel
schwarzem Humor wettgemacht. In den kurzen Szenen zwischen den
permanenten Angriffen der Monster sprüht der Film vor Selbstironie und
Witz. Die gut agierenden Schauspieler transportieren den Humor und
liefern sich ein ums andere Mal lustige Wortgefechte. Dabei bleiben sie
allesamt sympathisch und es macht unheimlich viel Spaß, ihnen beim
Kampf ums Überleben zuzugucken. Die Parallelen zu Filmen mit ähnlichem
Handlungsverlauf wie „Tremors“, „From Dusk til Dawn“ oder „Ritter der
Dämonen“ sind dabei unverkennbar.
Gemäß dem Motto des Streifens „They’re hungry. You’re Dinner“ ist
„Feast“ ziemlich blutig ausgefallen. Wenn sich die Monster durch die
Kneipe fräsen, wird alles an Effekten geboten, was die Palette hergibt.
Es gibt viele harte Szenen zu bestaunen, auch wenn man sagen muss, dass
die Splatterszenen recht hektisch inszeniert worden. Hier macht sich
das geringe Budget bemerkbar.
Aber nichtsdestotrotz bläst der Streifen frischen Wind in die B-Movie
Sektion und wird mit Sicherheit irgendwann den Weg in deutsche
Videotheken finden, denn momentan ist dieser kurzweilige Partyfilm nur
in den USA auf DVD erhältlich.