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Jan Svankmajer - mit dem Namen assoziiert man surreale, phantasievolle und gewollt unvollkommene Stop Motion Effekte. Und genau die bekommt man in dieser Arthouse-Groteske, die auch so schon in ausgesucht alptraumhaften und befremdlichen Bildern schwelgt, massenhaft zu sehen. Das Gezeigte ist faszinierend, abstoßend und provokativ zugleich, denn immerhin bedient sich die wirre Story ausgiebig bei den Werken von Edgar Allan Poe und dem Marquis de Sade. Völlerei, rohes Fleisch und Federn sind immer wiederkehrende Motive in diesem bizarren Kunstfilm, der sich wie so oft einer endgültigen und alles aufdröselnden Erklärung entziehen dürfte. Gerade SILENI ist dermaßen vielschichtig und lässt alle möglichen Interpreationen zu, dass er sich dem pausenlos staunenden Betrachter wohl nie ganz erschließen dürfte. Politik, Religion und Macht scheinen nur ein paar der verschlüsselten Topics zu sein.