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Der Film dreht sich um das legendäre Studio 54. Es geht um einen jungen Tankwart, gespielt von Ryan Phillippe, der als Barkeeper im besagten Club aufsteigt und dort arbeitet, bis das Studio schließlich der Steuerhinterziehung überführt wird.
Da es das Studio 54 wirklich gab und immer noch jedem ein Begriff ist, hätte man einen starken und hochinteressanten Film mit einer guten Handlung machen können. Doch bereits bei der Story scheitert dieses Werk. Die Geschichte um den jungen Phillippe ist banal und gekünzelt, wird zum Ende hin noch belangloser und sogar melancholisch und rührselig.
Der Anfang ist noch einigermaßen vielversprechend und der Zuschauer kann sich erst mal Hoffnungen auf einen ordentlichen Film machen. Der Mittelteil wird dann leider zunehmend schlechter und banaler. Die Entwicklung des Hauptdarstellers wird kaum mit Tiefe behandelt und der Film entwickelt sich zum Ende hin mehr und mehr zu einem wirren Mix aus einem permantenten Kostümball und diversen Tanzszenen. Dabei ist der Film leider sehr episodenhaft und deshalb langweilig. Das Ende geht dann wieder einigermaßen, ist zwar ein wenig melancholisch, beendet den Film aber so, dass er nicht ganz wie ein Totalausfall wirkt. Alles in allem ist er über weite Strecken unterhaltsam und vermittelt ein paar Fakten über das Studio 54, aber gut ist der Film nicht.
Die Filmmusik ist ganz gut, nervt aber, da sie vor allem zum Ende hin allgegenwärtig ist. Hinzu kommt noch ein fader Beigeschmack, dass der Film durch das häufige Zeigen nackter Haut die Schwächen des Drehbuchs zu kaschieren versucht, wobei er optisch natürlich nicht schlecht geworden ist. Die Kulisse besteht meistens aus dem Studio 54, wobei die Disco-Lichter früher oder später zu nerven beginnen.
Der Zeitgeist wird leider auch nicht so gut vermittelt, das einzige Interessante am Film ist, dass die illegalen Geschäfte der Mitarbeiter realistisch dargestellt werden, wobei der Film sich hier offensichtlich einiger Gangster-Filme bedient.
Ryan Phillippe ist hoffnungslos überfordert und liefert die schlechteste Leistung seiner Karriere ab. Ein hübsches Gesicht und ein hübscher Oberkörper sind leider seine einzigen Qualifikationen für diesen Streifen. Salma Hayek ist besser und ist alles in allem solide. Mike Myers spielt gut, ist aber in der Rolle des Clubbesitzers fehlbesetzt, da man ihn spätestens seit Austin Powers nicht mehr ernst nehmen kann. Die übrigen Darsteller sind mittelmäßig.
Zusammenfassend ist "Studio 54" ein stellenweise unterhaltsames Drama, dass überhaupt keine Tiefe vorweisen kann und sowohl durch den episodenhaften Erzählstil, als auch durch den schauspielerischen Totalausfall von Ryan Phillippe seine Chancen verspielt.

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