Augenzeugen berichteten von einer stark behaarten Gestalt, die sie während ihrer Fahrt aus dem Wagen heraus in den Wäldern beobachten konnten. Zusammen mit zahlreichen unaufgeklärten Vermisstenmeldungen entstand so die Legende des Wolfswesens einer Kleinstadt im US-Staat Wisconsin. Das Team, welches für die Aufarbeitung dieser urbanen Legende verantwortlich ist, sorgte auch für den Piratenhorror in JOLLY ROGER – MASSACRE AT CUTTER´S COVE (siehe Review). War dieser jedoch eher spaßiger Machart, geht man bei BEAST OF BRAY ROAD etwas sachlicher, sprich ernster vor. Dieser Werwolfstreifen handelt von dem jungen Scherriff Phil, der neu in die Stadt kommt und sich gleich mit mysteriösen Morden an den lokalen Bewohnern herumschlagen muss. Dem Geschwätz der Einheimischen, dass die Übergriffe auf eine mystische Wolfsgestalt zurückzuführen sind, schenkt er erst einmal keinen Glauben. Als jedoch Fotomaterial auftaucht, macht er sich mit dem Zoologen Quinn und einigen anderen Männern auf, um das Biest zu jagen. Einfach nur schnörkelloser Werwolfhorror ohne Überraschungen wird uns hier geboten. Große Innovationen gibt die Geschichte nicht her, sie wird jedoch recht solide und ohne große Längen erzählt. Immerhin gibt es in schönen regelmäßigen Abständen den Werwolf zu sehen, und gottlob in klassischer Art mit einem Mann im Kostüm. Der Werwolf ist optisch zwar eine Mischung aus Bigfoot und Wolfswesen, kommt bei seinen Auftritten aber schon recht effektiv rüber. Lediglich Verwandlungseffekte wurden aufgrund des schmalen Budgets nicht realisiert. Aber lieber ohne Möchtegern-CGIs, sonst würde dies die adäquate Stimmung der Szenen versauen. Optisch weitere Leckerlis sind die ziemlich harten Effekte: Wenn der Werwolf zulangt, werden Köpfe auseinander gerissen, Mägen aufgewühlt und manch anderes Körperteil vom Torso getrennt. Auch hier wurde annehmbare Arbeit geleistet. Die Geschichte zwischen den Attacken ist relativ solide erzählt. Wenn sich auch die Darsteller kein Bein ausreißen und die obligatorische Liebesgeschichte oder manches ins Bild verirrte Brustimplantat nicht fehlen darf. Jedenfalls kann man dem Regisseur nicht vorwerfen, auf Teufel komm raus neue Sperenzchen einfließen zu lassen, kritisieren muss man allerdings, dass sich der Film nicht sonderlich aus dem Einheitsbrei abhebt. Jedenfalls gefällt die klassische Erzählweise mit untereinander harmonisierenden Charakteren. Kurz: Der Film hat seine spannenden Momente und die Effekte stimmen. Nicht wirklich gut, aber man hat schon viel Schlechteres gesehen.