Review

Michael und Selene auf der Suche nach ihren Ahnen – 30.08.2007

Manchmal tut es einem Sequel gut, wenn der erste Streich recht unbekannt, aber auch erfolgreich war und der Regisseur somit für seinen zweiten Teil ein ordentliches Budget zur Verfügung hat. Manchmal aber auch nicht, was sich in den vielen nur sehr durchschnittlichen Fortsetzungsfilmen wie beispielsweise „Saw 2“ zeigt. Doch glücklicherweise ist das Treiben rund um Vampire, Werwölfe und deren stetem Krieg wahrlich in die erste Kategorie einzuordnen. Len Wiseman, dessen neuester Streich nochmals ein größeres Budget beinhaltete und zudem noch Bruce Willis an Bord hatte, zeigte dem geneigten Publikum mit der Auflösung seines recht innovativen Gespinstes von Blutsbande, Fehde, Rache und Intrige, daß er mit mehr Geld umzugehen weiß – sinnvoll eingesetzt ist hier wirklich alles besser als im Original.

Selene, die kaltblütige Vampirin, und Michael, der Hybride zwischen Vampir und Werwolf, wollen ergründen, warum die ewige Fehde der Schattengewächse entstanden ist. Dabei sind sie aber nicht allein, denn bald erfahren wir von zwei Brüdern, die als jeweils erste ihrer Rasse mit dem blutigen Treiben begonnen haben. Schnell klären sich die Fronten, als der eine Bruder seinen Gegenpart aus finsterem Kerker befreien will und dazu die Erinnerungen von Selene benötigt. Jaja, wer etwas braucht, macht vor nichts halt, und das führt zu allerhand Gemetzel, welches zwischendrin noch die eine oder andere Pause für eine Liebesgeschichte der beiden Hauptfiguren läßt. Und was will der Vampir an sich am liebsten, außer der täglichen Ration Blut? Na? Bißchen Sonnenbaden…ein angenehmer Nebeneffekt des großen Finales in den Eingeweiden einer verfallenen Burg.

Der erste Film hatte die eine oder andere Länge zu verzeichnen, es reichte damals halt aufgrund des knappen Budgets nicht für ein Effektspektakel. Aber daß Wiseman es kann, beweist er mit diesem Film, der eigentlich unaufhörlich auf die Tube drückt und dadurch den Betrachter kaum zum nachdenken kommen läßt. Und wie es sich für ein Leben am Rande der Gesellschaft gehört, darf auch das Blut reichlich fließen, für zartbesaitete ist das hier nicht geeignet. Zum Glück indes für Erwachsene, die auch angesichts der interessanten Hintergründe gefesselt auf die Leinwand starren, und nicht etwa nur deshalb, weil Frau Beckinsale wider ihre Lederklamotten trägt und später sogar auszieht. Denn gerade der eindimensionale Blick dieser Dame ist eher fad, und so stört auch die Liebesgeschichte ein bißchen, ist sie doch zu sehr gewollt, um Frau. B. auch mal ausgezogen zeigen zu dürfen. Aber die paar Minuten kann man aussitzen, wie dereinst Kohl, und sich dann weiter am blutigen Treiben erfreuen. Gute Actionszenen, prima inszenierte Gefechte, interessante Story, 9/10.

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